Terrorverdacht: Mutmaßlich islamistisches Attentat in Manchester
In der englischen Großstadt Manchester kam es am Silvesterabend zu einem schwereren Messerangriff. Drei Menschen wurden verletzt.
Manchester. – Der Vorfall ereignete sich gegen 21 Uhr bei den Stadtbahngleisen der Victoria Station, dem zweitgrößten Bahnhof der 500.000-Einwohner-Metropole. Dabei stach ein 25-jähriger Mann mit einem etwa 30 Zentimeter langen Küchenmesser auf drei Menschen ein, darunter auch ein Polizist. Alle drei trugen dabei schwere, allerdings nicht lebensgefährliche Verletzungen davon. Die Behörden behandeln das Attentat mittlerweile als terroristisch motivierte Straftat.
Attentäter rief ‚Allahu Akbar‘
Bereits direkt im Anschluss schien ein islamistisches Motiv naheliegend, der Angreifer rief Augenzeugen zufolge während seiner Attacke „Allahu Akbar“ (‚Gott ist groß‘). Diese islamische Gebetsformel entwickelte sich in den vergangenen Jahren zusehends auch zum Schlachtruf gewaltbereiter Islamisten und Dschihadisten. Auch beim Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im elsässischen Straßburg rief der Täter diese Worte – Die Tagesstimme berichtete.
Dass nicht mehr Opfer zu beklagen waren, war offenbar auch dem beherzten Einschreiten der Einsatzkräfte zu verdanken. Medienberichten zufolge brachten mehrere Polizisten den Angreifer mithilfe von Elektroschockern und Pfefferspray zur Strecke. Am Dienstag durchsuchten Beamten einer Antiterroreinheit die Wohnung des Tatverdächtigen im Stadtteil Cheetham.
Attentat unweit des Anschlags von 2017
Besonders perfide: Das Attentat am Montag ereignete sich in unmittelbarer Nähe zur Manchester Arena. Dort ereignete sich am 22. Mai 2017 ein islamistischer Selbstmordanschlag mit 22 Toten und über 500 Verletzten. Die Opfer waren allesamt unter den 20.000 Besuchers eines Konzerts der US-amerikanischen Popsängerin Ariana Grande zu beklagen.
Großbritannien kämpft in jüngerer Vergangenheit mit einem wachsenden Terrorismusproblem. In etwas mehr als einem Jahr starben über dreißig Menschen durch Anschläge, wobei sich die meisten allerdings im Großraum der Hauptstadt abspielten. Erst im August fuhr ein gebürtiger Sudanese in die Absperrungen vor dem Parlament.
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