US Navy: Großer Kampfverband in der Ostsee aktiv
Der größte Kampfverband der US Navy seit Ende des Kalten Krieges durchquert aktuell die Ostsee. Beobachter erkennen darin ein „Zeichen der Unterstützung“ für das Baltikum und Skandinavien.
Mehr als 4000 US-Soldaten, darunter Hubschrauber-Piloten, Marine-Infanteristen, Mediziner sowie Militärberater sind seit Dienstagabend auf dem Weg in die östliche Ostsee. Darunter die „USS Kearsarge“ und „USS Arlington“ – ersteres stellt ein Schiff für amphibische Operationen dar, letzteres ein Docklandungsschiff. Am Mittwochmorgen passierte der Verband die dänische Insel Bornholm und deaktivierte die Transponder. Seitdem sind sie nicht mehr zu orten.
„Eine Botschaft“
Der Kieler Marineexperte Sebastian Bruns erkennt im Vorgehen eine „kontrollierte Eskalation“. Die Entsendung des Konvois sei eine doppelte Botschaft. „Zum einen an Schweden und Finnland sowie die baltischen Staaten, dass die USA sie vor russischen Bedrohungen beschützen werden“, schilderte Bruns dem NDR. Die russische Regierung soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die US-Amerikaner und NATO genügend Ressourcen haben. Im Juli wurden zwei russische Atom-U-Boote in die Ostsee verlegt und nahmen mit anderen russischen Streitkräften an einer Übung vor Kaliningrad/Königsberg teil. Der Schritt der US Navy könne man also als Reaktion und Antwort auf das russische Vorgehen interpretieren, so Bruns. Allerdings seien die Russen laut deutschen Offizieren daran interessiert, keine roten Grenzen zu überqueren, so der NDR. Eine größere Eskalation sei so also auszuschließen.