US-Ureinwohner fordern Namensänderung von Jeep Cherokee
Die US-amerikanische Automarke Jeep verwendet bereits seit 50 Jahren den Namen Cherokee. Nun wollen die Ureinwohner die Bezeichnung des SUV-Modells nicht mehr dulden.
Angehörige der US-Ureinwohner der Cherokee haben die Entfernung ihres Namens vom gleichnamigen Geländewagen der Firma Jeep gefordert. „Ich bin sicher, dass es gut gemeint war, aber es ehrt uns nicht, unseren Namen auf die Seite eines Autos geklebt zu sehen“, erklärt der Cherokee-Vertreter Chuck Hoskin Jr. in einer Stellungnahme. Er fordert eine Debatte über „kulturelle Angemessenheit“ mit dem Hersteller.
Name mit Bedacht ausgewählt
„Wir leben in einer Zeit, wo Unternehmen und Sportvereine aufhören sollten, Namen, Bilder und Maskottchen amerikanischer Ureinwohner auf ihren Produkten und Trikots zu verwenden“, forderte Hoskin. Wer sein Volk ehren wolle, solle über seine souveräne Regierung, seine Rolle in den USA, seine Geschichte, Kultur und Sprache lernen.
Kristin Starnes, eine Sprecherin des Mutterkonzerns Stellantis, erklärte in einer Stellungnahme, dass der Fahrzeugname damals mit Bedacht ausgewählt worden war und den Adel, die Tapferkeit und den Stolz der Ureinwohner ehre und feiere. Sie gab aber keine Auskunft darüber, ob das Unternehmen eine Umbenennung des Fahrzeugs in Erwägung ziehe oder nicht.
Sportteams änderten Namen
In den vergangenen Monaten kam es aufgrund der anhaltenden Rassismus-Debatte in den USA vermehrt zu ähnlichen Forderungen. So haben etwa die „Washington Redskins“ nach fast 90 Jahren ihren Namen geändert und nennen sich ab sofort „Washington Football Team“ – zumindest bis ein endgültiger Name gefunden wurde. Auch das Logo, das einen Indianerkopf zeigte, wurde geändert.
Das Baseball-Team, das aktuell noch den Namen „Cleveland Indians“ trägt, gab Mitte Dezember 2020 ebenfalls bekannt, dass sie diesen ablegen wird. Bisher steht allerdings noch nicht fest, wie der neue Name des Teams lauten wird. Ihr Logo mit dem Indianer „Chief Wahoo“ hatte das Team bereits nach der Saison 2018 gewechselt. Nach den „Wahsington Redskins“ sind die „Cleveland Indians“ die zweite Mannschaft im US-Profisport, die ihren Namen aufgrund der Rassismus-Debatte ändert.