Westliche Panzerlieferungen sind „direkte Beteiligung“ am Krieg
Russland hat die von den USA und Deutschland sowie weiteren europäischen Staaten angekündigte Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine als eine „direkte Beteiligung“ an dem Konflikt bezeichnet.
Moskau/Berlin. - Die Entscheidung westlicher Länder, der Ukraine schwere Kampfpanzer zu liefern, wird vom Kreml als „direkte Beteiligung“ am Krieg in der Ukraine gewertet. „In Moskau betrachten wir dies als eine direkte Beteiligung am Konflikt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Einen Tag zuvor hatten Berlin und Washington die Panzerlieferungen bekanntgegeben. Diese Beteiligung nehme zu, erklärt das Präsidialamt in Moskau.
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„Die Hauptstädte in Europa und Washington geben ständig Erklärungen ab, dass die Lieferung verschiedener Waffengattungen, einschließlich Panzern, in keiner Weise eine Beteiligung an den Kampfhandlungen bedeutet. Wir sehen das völlig anders“, erklärte Peskow. „Die USA und die Nato beteiligen sich am Konflikt in der Ukraine“, sagte auch Nikolai Patruschew, der Sekretär des mächtigen Nationalen Sicherheitsrates und enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin. Sie versuchten, ihn in die Länge zu ziehen, so Patruschew gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Das, was heute in der Ukraine passiere, sei das Ergebnis eines jahrelangen „hybriden Krieges“ des Westens gegen Russland.
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Nach langen Verhandlungen und Druck von Außen hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Mitte der Woche eingelenkt und bekanntgegeben, dass Deutschland die von der Ukraine geforderten Leopard-2-Kampfpanzer ins Kriegsgebiet liefern wird. Bis Mitte des Jahres sollen 14 Panzer in die Ukraine gebracht werden.
In der Bevölkerung ist man über Waffenlieferungen an die Ukraine eher unglücklich. Schon bevor Scholz ankündigte, dass Deutschland Leopard-Panzer ins Kriegsgebiet schicken werde, erklärten laut einer YouGov-Umfrage nur 39 Prozent der befragten Deutschen, dass sie weitere Panzerlieferungen befürworten. Der Großteil ist dagegen.