„Wir werden überrannt“: Video von nigerianischer Familienzusammenführung schockiert die Iren

In Irland haben bis Ende Juni insgesamt 10.604 Migranten einen Antrag auf internationalen Schutz gestellt. Ein Großteil der Antragsteller stammt aus Nigeria. Ein Video über die Zusammenführung einer nigerianischen Familie hat nun auf X viel Kritik hervorgerufen.

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„Wir werden überrannt“: Video von nigerianischer Familienzusammenführung schockiert die Iren

Eines der Familienmitglieder hat die gesamte Reise von Nigeria nach Dublin in einem Vlog dokumentiert.

© Screenshot X

Dublin. – In den Sozialen Medien sorgt derzeit ein Video für Aufregung, das angeblich die Familienzusammenführung einer nigerianischen Familie in der irischen Hauptstadt Dublin zeigt. Übertitelt ist das Video mit den Worten: „Ein Nigerianer kommt nach Irland und beantragt Asyl. Dann wird ihm die Familienzusammenführung genehmigt und er holt seine Frau und seine sieben Kinder nach Irland. Wir werden überrannt. Das ist einfach nicht nachhaltig“. Das Video hat auf X zahlreiche Reaktionen ausgelöst. Ein Nutzer bezweifelt jedoch, dass es sich bei allen Kindern, die im Video zu sehen sind, um die Kinder des Nigerianers handelt: „Ich bin sehr skeptisch, dass das alles seine Kinder sind. Das ist eine klassische Taktik. Man bringt die Kinder von nahen Verwandten ins Land, behauptet, es seien die eigenen, und saugt das System aus, während man gleichzeitig von den Verwandten in Nigeria bezahlt wird. Es sollte ein Vaterschafts-/Mutterschaftstest durchgeführt werden“, fordert er.

Nigerianer stellen größte Gruppe unter den Asylbewerbern

Irland ist für viele Migranten ein attraktives Einwanderungsland, wie aktuelle Zahlen belegen. Demnach hat sich die Zahl der Asylbewerber in Irland in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Ende Juni gab es 10.604 Antragsteller auf internationalen Schutz gegenüber 5.470 Ende Juni letzten Jahres, was einem Anstieg von 93,9 Prozent entspricht. Nach Angaben des Justizministeriums kamen in diesem Monat bis zum 9. Juli weitere 623 Asylsuchende nach Irland. Die Gesamtzahl bis zum 12. Juli betrug 11.227. Anfang des Jahres hatte Integrationsminister Roderic O'Gorman prognostiziert, 15.000 Asylsuchende seien die „neue Normalität“, mit der der Staat in den kommenden Jahren rechnen müsse. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Zahl bis Ende des Jahres auf 21.000 bis 22.000 steigen. Derzeit suchen 31.473 Menschen in Irland internationalen Schutz, wie die Irish Times berichtet.

Die diesjährigen Zahlen sind auf eine Vervierfachung der Asylbewerber aus Nigeria zurückzuführen. Letztes Jahr stellten 764 Nigerianer in den ersten sechs Monaten einen Asylantrag, dieses Jahr sind es 2.999. Nigeria macht fast 30 Prozent aller Asylbewerber aus, die dieses Jahr in Irland ankommen, und ist damit das Land mit den mit Abstand meisten Asylbewerbern aus einem einzigen Land. Weitere Hauptherkunftsländer sind Jordanien (1.037), Pakistan (769), Somalia (649) und Bangladesch (649). Die restlichen 4.486 (42,3 Prozent) kommen aus anderen Ländern.