Deutschland: Umstellung auf Elektromobilität gefährdet 140.000 Arbeitsplätze
In der deutschen Automobilindustrie droht laut einer Studie der Verlust von bis zu 140.000 Arbeitsplätzen durch den Wandel zur Elektromobilität. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie sieht darin aber keinen Ausdruck einer Krise.
Berlin. – Der Wandel zur Elektromobilität führt in der deutschen Automobilbranche zu einem erheblichen Stellenabbau. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Prognos-Studie im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) droht in den kommenden zehn Jahren der Verlust von rund 140.000 Arbeitsplätzen. Besonders betroffen seien Arbeitsplätze in der Metallbearbeitung, im Maschinenbau sowie in der technischen Entwicklung – insbesondere bei Zulieferern, die auf Verbrennungsmotoren spezialisiert sind.
Die Herausforderung der Transformation
„Die Transformation unserer Industrie ist eine Mammutaufgabe“, betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Seit 2019 seien bereits etwa 46.000 Stellen weggefallen, und auch in Zukunft werde sich der Arbeitsplatzabbau durch den Wandel zur Elektromobilität fortsetzen. Der geringe Beschäftigung ist nach Müller jedoch nicht Ausdruck einer Krise, sondern ein unvermeidbarer Bestandteil des Wandels der Branche. Sie forderte, dass die politischen Rahmenbedingungen diesen Transformationsprozess unterstützen und positiv begleiten.
Gleichzeitig warnte Müller vor einem zunehmenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland und Europa. Laut der VDA-Präsidentin verlagert mehr als jedes dritte Unternehmen inzwischen geplante Investitionen ins Ausland oder streicht sie vollständig. „Positive Standortsignale sind jetzt entscheidend, um zu zeigen, dass hier nicht nur die perfekte Vergangenheit war, sondern auch Neues entstehen kann“, so Müller.