Deutschlands Gasspeicher könnten noch vor dem Frühling leer sein
Sie galten als Ass in der Hand des Bundeswirtschaftsministers, nun könnten sie seine Achillesferse darstellen: Der Füllstand der deutschen Gasspeicher ist unzureichend.
Berlin. – Die Versorgung mit Energie aus erneuerbaren Quellen reicht in diesem Winter nicht aus, die Deutschen verstromen Gas in höheren Mengen als in den vergangenen Jahren. Während sich die deutsche Bevölkerung auf weiße Weihnachten einstellt, muss sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warm anziehen. Innerhalb eines halben Monats verbrauchten die Deutschen rund 9 Prozent der nationalen Erdgasspeichermengen, seit dem 12. Dezember verschwindet zuverlässig ein weiteres Prozent täglich aus den Reserven.
Beobachter sind alarmiert
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, betont die Pflicht der Bürger, Heizgas einzusparen: „Eine nationale Gasmangellage im Winter kann vermieden werden, wenn erstens das Sparziel von mindestens 20 Prozent weiterhin erreicht wird.“ Derzeit wird rund ein Drittel des gesamten Stroms aus Erdgas erzeugt, auch diese Werte sind rekordverdächtig. Kritiker betrachten das schlechte Abschneiden der erneuerbaren Energien als Beleg für die schlechte Energiepolitik der Regierung, doch auch die geringen Speicherkapazitäten herkömmlicher Energieträger erweist sich erneut als Fehler. Sollten die Temperaturen nach Weihnachten nicht dauerhaft mild bleiben, so könnte Deutschland seinen Gasvorrat noch vor dem Winterende aufgebraucht haben. Ob dann die europäischen Nachbarn oder amerikanisches Flüssiggas die Haushalte vor dem Einfrieren bewahren, bleibt abzuwarten.