Morgengrün statt abends tot in Ingolstadt?
Der angeschlagene Audi-Konzern beugt die Knie und biedert sich bei der Europäischen Kommission und dem „Green Deal“-Irrsinn von der Leyens an. In vorauseilendem Gehorsam kalkuliert Autobauer-CEO Markus Duesmann die EU-Pläne für eine noch strengere Abgasnorm Euro 7 in die Konzernstrategie ein.
Der Chef der VW-Tochtermarke verkündete jüngst gegenüber der Presse: „Wir werden keinen neuen Verbrennungsmotor mehr entwickeln, sondern unsere bestehenden Verbrennungsmotoren an neue Emissionsrichtlinien anpassen.“ Das bedeutet im Klartext ein Aus für die Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren, beziehungsweise ein Stop für die Weiterentwicklung bisher durchaus erfolgreicher Technologien. Zwar soll es weiterhin konventionelle Benziner und Diesel geben, doch gleichzeitig soll das Angebot an Elektroautos anwachsen: von diesjährig sieben batterieelektrischen Fahrzeugen auf angeblich 20 Modelle im Jahr 2025.
Latenter Untertanengeist
Diese so verkündete Absicht der Ingolstädter Autobauer ist ein weiteres Detail in einem Bild, das zeigt, wie weit sich die Anywheres in den Chefetagen der Konzerne von der Lebenswirklichkeit der bundesdeutschen Somewheres entfernt haben. Es ist noch nicht lange her, da gefiel sich der Automotive-Konzern darin, seinen Mitarbeitern eine „diversitysensible Sprache“ zu empfehlen. Da der Vorsprung im Kopf beginne, so die neue worthülsige Richtlinie bei Audi, solle ab sofort gendergerecht gesprochen werden. Doch das Behausen zeitgeistiger Analregionen durch politisch korrektes Marketing ist nicht unbedingt ein Garant für eine erfreuliche Bilanz. Auch wenn sich der latente Untertanengeist der bundesdeutschen Managerkaste anderes erhofft und öko-ideologisierte Anbiederung zunehmend als Tugend entdeckt.
Gescheiterte Energiewende
Auf jeden Fall hat CEO Duesmann nicht erwähnt, dass bis 2025 nicht nur 13 weitere e-car-Modelle entwickelt werden, sondern, dass Audi im Zuge eines Sparprogramms bis 2025 etwa 9.500 der 61.000 Arbeitsplätze hierzulande abbauen wird. Von der Unausgegorenheit der Elektroantriebstechnik, der mangelhaften Ladeinfrastruktur und der völlig unzulänglichen Energieversorgungssicherheit durch den gigantischen Schwachsinn der komplett gescheiterten „Energiewende“ hat der sogenannte Top-Manager geschwiegen. Zukunftstauglich bei der neuen Audi-Strategie scheint allenfalls die Sicherung der Bezüge und Apanagen der Führungsverantwortlichen. Arbeitsplätze, Umwelt und Aufrichtigkeit sind in der Roadmap des „Vorsprungs durch Technik“ zu vernachlässigende Posten.
Zur Person:
Hans Peter Stauch (Jahrgang 1952) ist seit 2016 Landtagsabgeordneter der AfD in Baden-Württemberg.