Quo vadis, europäische Landwirtschaft?

Europa ist ein landwirtschaftlicher Vorzugsstandort, der weltweit seinesgleichen sucht. Die klimatischen Bedingungen und die Bodenausstattung ermöglichen es der Landwirtschaft, mehr als ausreichend Nahrung für alle Europäer zu produzieren.
Kommentar von
19.7.2022
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2 Minuten Lesezeit
Quo vadis, europäische Landwirtschaft?

Hintergrund (CC0) / Bild Alexander Wiesner (c) AfD / Collage: TAGESSTIMME

Europa ist ein landwirtschaftlicher Vorzugsstandort, der weltweit seinesgleichen sucht. Die klimatischen Bedingungen und die Bodenausstattung ermöglichen es der Landwirtschaft, mehr als ausreichend Nahrung für alle Europäer zu produzieren.

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) wurde nach unberechenbaren Belieben Brüssels stets mit einem nicht nachvollziehbaren Zeitansatz verändert, so dass die Landwirte immer neuen Zielen hinterherhecheln durften. Die EU-Agrarpolitik trägt den unabänderlichen Makel, jahrzehntelang falsche Anreize geschaffen zu haben. Länderspezifisch sind die landwirtschaftlichen Eigenversorgungsgrade dadurch sehr stark auseinander divergiert.

Europa macht sich abhängig

Die vierprozentige Stilllegungspflicht aller EU-Ackerflächen ab 2023 wird zu einer weiteren künstlichen Verknappung an Lebensmitteln und zu Ertragseinbußen der Landwirte führen. Die weiter angestrebte Verminderung des Stickstoffeinsatzes durch die Zielvorgaben des Green New Deal wird zu deutlich geringeren Erträge und schlechteren Qualitäten landwirtschaftlicher Erzeugnisse führen. Zukünftig wird es nicht mehr möglich sein, unter diesen Bedingungen Weizen mit Brotbackqualität zu produzieren. Entsprechende Tonnagen müssen aus dem nicht-europäischen Ausland importiert werden, da der europäische Weizen nur noch als Viehfutter taugt. Ein Beispiel von vielen, die Europa in neue unheilvolle Abhängigkeiten stürzen wird.

Landwirtschaft sichert Lebensmittelversorgung

Die europäische Landwirtschaft, speziell die deutsche, ist strategisch so auszurichten, dass die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gewährleistet wird. So wie es aktuell in Europa läuft, wird es zukünftig nicht funktionieren. Ein absolutes Muss ist daher, dass die Landwirte nicht weiter in ihrer Arbeit durch raschelndes EU-Paragraphenwerk stark reglementiert und behindert werden.

Zieht man eine Parallele zur aktuellen deutschen Energiepolitik, leuchtet es ein, den Fehler der Aufgabe der Eigenversorgung nicht zu wiederholen. Strategisch muss die Eigenversorgung im Lebensmittelbereich vor allem durch die heimische Landwirtschaft gesichert werden. Nur da durch wird ein Staat unabhängiger und nicht zum Spielball ausländischer Interessen.

Nahrungspolitische Experimente, wie sie in Sri Lanka aktuell zu beobachten sind, führen in eine nie da gewesene Abhängigkeit von Einzelanbietern, die das Weltmarktgeschehen nach ihrem Gusto beeinflussen.

Eine geneigte Betrachtung der letzten Jahrhunderte zeigt auf, dass Kälte und Hunger zu erheblichen Verwerfungen und zu Revolutionen geführt haben. Auf das Auto kann man verzichten, auf eine warme Wohnung und ausreichend Essen nicht.


Zur Person:

Alexander Wiesner, Jahrgang 1989, ist Unternehmensberater und seit 2019 Abgeordneter für die AfD im Sächsischen Landtag. Außerdem wurde er 2020 zum Landesvorsitzenden der Jungen Alternative Sachsen gewählt.


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