Schock in Deutschland: Warum die Strompreise zuletzt ein Rekordhoch erreichten

Die Strompreise im deutschen Großhandel sind am Mittwoch auf ein Rekordhoch von 82 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Experten machen schwache Windkraft und teures Erdgas dafür verantwortlich

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Schock in Deutschland: Warum die Strompreise zuletzt ein Rekordhoch erreichten

Der Strompreis lag zuletzt bei einem Rekordwert von 82 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

© Foto von Etienne Girardet auf Unsplash

Berlin. – Die Großhandelspreise für Strom sind am Mittwoch auf den höchsten Stand seit der Energiekrise 2022 gestiegen. Zwischen 17 und 18 Uhr kostete die Kilowattstunde (kWh) am Day-Ahead-Markt 82 Cent, auch in der folgenden Stunde lag der Preis bei 80 Cent je kWh, wie der Spiegel berichtete. Zum Vergleich: Privathaushalte zahlen je nach Tarif durchschnittlich zwischen 24 und 41 Cent pro kWh. Dies verdeutlicht das Preisniveau im Großhandel, das sich auch auf die täglichen Beschaffungskosten auswirkt.

Geringe Windkraft und teures Erdgas als Preistreiber

Eine Ursache für den aktuellen Preisanstieg war die geringere Stromproduktion aus Windkraft, die in den letzten Tagen weit unter dem üblichen Niveau lag. Vor allem zu nachfragestarken Zeiten wie vor Sonnenaufgang und um Sonnenuntergang erreichten die Strompreise Spitzenwerte. Experten erklären den Anstieg der Gaspreise mit der Eskalation im Nahen Osten, den kühlen Herbsttemperaturen und dem internationalen Wettbewerb um Flüssigerdgas (LNG). Erschwerend kamen der ungeplante Ausfall einer Gasplattform und Wartungsarbeiten beim Hauptlieferanten Norwegen hinzu.

Hoher Kohlestromanteil als Folge

Aufgrund des Mangels an preisgünstigem Erdgas und der geringen Windstromproduktion hat Deutschland im Oktober deutlich mehr Kohlestrom erzeugt. Seit dem Ende der Erdgaslieferungen aus Russland ist Deutschland auf LNG-Importe angewiesen, die über Terminals an der Küste und über Nachbarländer wie Belgien und die Niederlande erfolgen.

Die Experten sehen in einer besseren europäischen Vernetzung eine Lösung für die Preisschwankungen. Während die Preise in Deutschland hoch waren, waren sie in Frankreich zur gleichen Zeit niedriger. In Norwegen gab es sogar einen leichten Überschuss, was auf Wartungsarbeiten an den Stromleitungen zwischen Skandinavien und Deutschland zurückzuführen war. Auch der Ausbau von Speicherkapazitäten wie Pump- oder Batteriespeicher könnte Preisspitzen in Zukunft abmildern.

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