Vor Start von Handel-Lohnrunde: KV-Verhandlungen heuer schwierig

In mehreren österreichischen Branchen sind bereits mehrere Verhandlungsrunden zu den Neuverhandlungen der Kollektivverträge verstrichen – ohne zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen. 
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Vor Start von Handel-Lohnrunde: KV-Verhandlungen heuer schwierig

Symbolbild (Sportgeschäft): Graf Foto via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0] (Bild zugeschnitten)

In mehreren österreichischen Branchen sind bereits mehrere Verhandlungsrunden zu den Neuverhandlungen der Kollektivverträge verstrichen – ohne zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen. 

Wien. – Am Tag, an dem die KV-Verhandlungen für rund 420.000 Angestellte im Handel starten, ist die erste Bilanz relativ zäh. Die Eisenbahner haben bereits sieben Termine hinter sich, die Metaller immerhin schon vier. Die komplizierten Vorzeichen haben dabei auch eine politische Dimension – denn die Gewerkschaften wollen eine Kompensation für die neuen Arbeitszeitregelungen.

Metaller-Gewerkschaften wollten fünf Prozent Gehaltsplus

Denn die Gewerkschaften fordern durch die Bank saftige Gehaltszuschüsse – einerseits aufgrund der guten Wirtschaftslage, andererseits als vermeintlicher Ausgleich für Regierungsmaßnahmen. So forderten die traditionell den Anfang bildenden Metaller ein Gehaltsplus von fünf Prozent und einen saftigen Ausbau der Überstundenzuschläge – Die Tagesstimme berichtete.

Arbeitgeber wollen keine Einbindung politischer Vorkommnisse

Die Arbeitgeberseite in den Metaller-Verhandlungen hingegen sieht sich nicht in der Pflicht, politische Vorkommnisse in die Verhandlungen einzubinden. Sie wollen Salzburg24 zufolge einen Inflationsausgleich von 2 Prozent bieten. Dazu kämen 0,7 Prozent als Beteiligung am Produktivitätszuwachs. Aufgrund der weiterhin auseinander klaffenden Vorstellungen riefen die Gewerkschaften deshalb nun Betriebsversammlungen zwischen 1. und 7. November ein.

Lohnrunde: Hohe Forderungen auch bei Handelsangestellten

Weil die Metaller-Lohnrunden mit ca. 192.000 Beschäftigten traditionell als Stimmungstest für andere Branchen gilt, gehen Beobachter nun davon aus, dass auch die Verhandlungen zum Handels-KV stockend voran gehen können. Im Vorjahr kam es im Handel zur Erhöhung der Mindestgehälter zwischen 2,35 und 2,6 Prozent.

Die Arbeitnehmerseite will hier außerdem eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Einen ähnlichen Vorstoß wagte Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl übrigens bereits im Juli.


Weiterlesen: 

Metaller‐Lohnrunde: Gewerkschaften fordern kräftiges Gehaltsplus (20.9.2018)

Arbeiterkammer‐Präsidentin Anderl fordert sechste Urlaubswoche für Alle (12.7.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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