Anschläge auf Moscheen: Angebliches Bekennervideo aufgetaucht
In den vergangenen Tagen wurde Deutschland von einer Reihe von Anschlägen auf Einrichtungen der türkischen Gemeinschaft verübt. Mitterweile ist ein Bekennervideo aufgetaucht, welches den Konflikt zwischen türkischen und kurdischen Migranten als verantwortlich für die Eskalation der Gewalt zeichnet.
Wie die sozialistische Zeitung Neues Deutschland berichtet, wurden am frühen Sonntagmorgen fast zeitgleich Brandsätze in einer Ditib-Moschee in Berlin sowie an einem Stützpunkt des Deutsch-Türkischen Freundschaftsvereins in Meschede (Nordrhein-Westfalen) gezündet. Beim dortigen Angriff habe die Polizei drei Tatverdächtige ausgeforscht. Alle sind zwischen 26 und 30 Jahren alt und in der sauerländischen Mittelstadt wohnhaft. Auch im schleswig-holsteinischen Itzehoe und in Lauffen (Baden-Württemberg) kam es im Laufe des Wochenendes bereits zu Angriffen auf Moscheen.
Bekennervideo auf kurdischer Plattform
Laut Auskunft von Ditib gab es in den vergangenen zwei Monate 18 Angriffe auf von ihr betriebene Moscheen. Mittlerweile hat eine kurdische Netzseite Bekennervideos veröffentlicht. Diese dokumentieren angeblich die Anschläge in Meschede und Lauffen. Bei den mutmaßlichen Tätern handle es sich um „kurdische Jugendliche“. Brisant: Das kurdische Online-Angebot wurde erst vor einigen Wochen von der linksextremen Antifa-Plattform Indymedia als Ort, um „Aktionen im Zusammenhang mit den Kämpfen in Kurdistan“ zu bewerben, angepriesen worden.
Polizei vermutet politische Motive
Während der Fall in Meschede bald geklärt werden könnte, ist die Sachlage in den anderen Fällen weniger gewiss. Die Polizei ermittelt in den Fällen weiterhin in alle Richtungen. Während man beim Angriff in Berlin von einem politischen Motiv ausgeht, ist dieses in Itzehoe zumindest nicht auszuschließen. Für ein „fremdenfeindliches Motiv“ gebe es in den vorliegenden Fällen hingegen keine Anhaltspunkte.
Türkisch-kurdischer Konflikt als Dauerbrenner
Der Konflikt zwischen kurdischen und türkischen Gruppierungen sorgt laufend für Unruhe. Erst gestern gab es in Düsseldorf zwei Festnahmen bei einer Demonstration gegen die türkische Militäroffensive im Kurdengebiet in Syrien. In Wien sorgte vor wenigen Wochen eine Bombenwidmung der türkischen Armee im syrischen Afrin für einen Wiener Moscheeverein für Aufregung (Die Tagesstimme berichtete). Eine Woche zuvor kam es ebenfalls in Wien bei einer Kurden-Demonstration zu schweren Ausschreitungen.