Athen: Linksextreme drangen in Österreichs Botschaft ein

Eine griechische Anarchisten-Gruppe protestierte gegen die Wirtschafts- und Migrationspolitik der österreichischen Regierung. Das Außenministerium in Wien will die Aktion nicht „überbewerten“.
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Athen: Linksextreme drangen in Österreichs Botschaft ein

Symbolbild: Anarchie-Graffiti (CC0)

Eine griechische Anarchisten-Gruppe protestierte gegen die Wirtschafts- und Migrationspolitik der österreichischen Regierung. Das Außenministerium in Wien will die Aktion nicht „überbewerten“.

Laut Berichten der Nachrichtenagenturen APA und dpa haben am Freitag in Athen Aktivisten der Anarchisten-Gruppe Rubikon (Rouvikonas) gegen den geplanten Zwölf-Stunden-Tag und die Migrationspolitik der österreichischen Bundesregierung protestiert. Dem dpa-Bericht zufolge drangen die Linksextremen kurz in die Eingangshalle der österreichischen Botschaft ein und warfen dort Flugzettel in die Luft. Nachbarn hätten schließlich die Polizei verständigt.

Außenministerium: Aktion nicht „überbewerten“

„Die Aktivisten haben sich dabei selbst gefilmt und sind nach getanem Protest wieder abgezogen“, zitiert die APA einen Sprecher des Außenministeriums in Wien. Dort will man die Aktion aber nicht „überbewerten“, heißt es im APA-Bericht weiter.

Die Anarchisten-Gruppe Rubikon versucht mit ähnlichen Aktionen immer wieder auf sich aufmerksam zu machen. Im November des vergangenen Jahres etwa stürmten die Linksextremen in den Hof des Verteidigungsministeriums in Athen. Es wurden damals Flugzettel mit dem Spruch „Solidarität mit dem Volk Palästinas“ geworfen und „Stoppt die Kriege der Imperialistien“ skandiert. Hintergrund der Aktion war die militärische Kooperation Griechenlands mit den USA und Israel.

Sachbeschädigungen, Drohungen, Gewalt

Doch die griechischen Anarchisten sind nicht nur für friedlichen Protest bekannt. Wie Der Standard im April berichtete, greifen sie ebenso auf Gewalt und Sachbeschädigung zurück. Dann werden Gebäude mit Farbe beschmiert, Fenster zertrümmert, Türen eingeschlagen oder Menschen bedroht und attackiert. Laut heise-Bericht hatte Rubikon zum Schutz eines nächtlichen Demonstrationszuges sogar Schusswaffen gezückt. Ob die Pistolen echt oder nur Imitate waren, sei aber nicht geklärt worden. Dem sollen blutige Angriffe von Drogenhändlern vorausgegangen sein. Sie wollten sich demnach von den Anarchisten nicht vertreiben lassen.

Ebenfalls im vergangenen Jahr waren Rubikon-Mitglieder am helllichten Tag in das größte Krankenhaus Athens gegangen und hatten heise-online zufolge den Chefarzt für Kardiologie aufgesucht und bedroht. Sie warfen dem Arzt vor, die Not der Patienten ausnutzen und Schmiergeld zu erpressen.

„Wenn das noch einmal vorkommt, werden wir Deinen Namen samt Foto überall, auch in der Klinik veröffentlichen. Wir werden Deine Hände brechen. Wenn es noch einmal vorkommt, warten wir vor Deinem Haus auf Dich und schlagen Dir den Schädel ein. Solltest Du es wagen, uns anzuzeigen, dann gehen wir ins Gefängnis und kommen aber wieder raus. Dann schlagen wir Dir den Schädel noch einmal ein“, stellten die Anarchisten ihre Botschaft, die sie auch auf Video festgehalten hatten, klar.

Alltägliches Phänomen in Griechenland

Nach Ansicht des Politikprofessors Roman Gerodimos habe die Gruppe die Grenze zum Terror noch nicht überschritten. „Aber sie haben definitiv immer wieder das Gesetz gebrochen und systematisch Gewalt angewendet, die mittlerweile ein fast alltägliches Phänomen geworden ist“, zitiert ihn DerStandard.

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