Behörden warnen vor „Hochrisiko-Gefährdern“
Aufgrund der Heimkehr vieler europäischer Kämpfer des Islamischen Staats (IS) wurden insbesondere im Nahen Osten neue junge Leute aus dschihadistischen Gruppierungen für Spezialeinsätze angeworben und ausgebildet. Diese reisen zumeist als Asylwerber nach Europa.
Berlin. - Kürzlich beauftragte die Karlsruher Bundesanwaltschaft das Bundeskriminalamt (BKA) mit Ermittlungen gegen potenzielle Attentäter, die mit offenbar konkreten Anschlagsplänen als Asylwerber eingereist sind, wie der FOCUS berichtet. Die Verdächtigen stammen vornehmlich aus Zentralasen und dem Nahen Osten. Die Männer gelten als „Hochrisiko-Gefährder“.
Zahl der neu rekrutierten Attentäter steigt
„Es ist das alte Lied“, so ein Staatsschutz-Beamter zu FOCUS online. „Vor der Grenze vernichten sie ihre Ausweise, nennen irgendein Herkunftsland und beantragen dann mit einem Phantasienamen Asyl. Woher sollen wir wissen, ob da womöglich ein Terrorist vor uns steht?“ Erst kürzlich stellte die österreichische „Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst“ (DSN) fest, dass die Zahl der neu rekrutierten Attentäter im hohen zweistelligen Bereich liege. Dutzende Islamisten aus dem Netzwerk der Verschwörer seien auf Selbstmord-Anschläge eingeschworen worden. „Die jüngst ausgebrochenen Unruhen zwischen Israelis und Palästinensern könnten im Nahen Osten aber auch bei uns in Europa noch zusätzlich radikale Einzeltäter zu terroristischen Taten verleiten“, so ein Beamter der Bundespolizei.
In Deutschland halten sich nach Erkenntnissen des Bundesamts Verfassungsschutz (BfV) derzeit 1.750 Personen auf, die zum „islamistisch-terroristischen Personenpotential“ gehören. „Die Bedrohungslage durch den Islamismus ist unverändert hoch“, sagte eine Sprecherin des Inlandsgeheimdienstes zu FOCUS online. „Es muss jeden Tag auch in Deutschland mit einem islamistischen Anschlag gerechnet werden. Die Sicherheitsbehörden sind daher sehr wachsam und werfen einen sehr scharfen Blick auf die bekannten Gefährder.“