Berlin: Polizei räumt linksextreme Szenekneipe „Syndikat“
Nach über 35 Jahren muss der linksextreme Szene-Treff in Berlin-Neukölln schließen. Im Zuge der Proteste gegen die Räumung kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen.
Berlin. – Am Freitagvormittag hat die Polizei die linksextreme Szenekneipe „Syndikat“ geräumt. Laut Polizeiangaben waren insgesamt 700 Beamte im Einsatz. Außerdem demonstrierten mehrere hundert Unterstützer aus der linken Szene gegen die Räumung. Es kam zu Stein- und Flaschenwürfen auf Polizisten.
Hochaggressive Stimmung
Nach über 35 Jahren ist der linksextreme Szenetreff im Schillerkiez in Berlin-Neukölln Geschichte. Laut Bericht der Jungen Freiheit hatten die Eigentümer im Vorjahr den Mietvertrag des Hauses nicht mehr verlängert, doch die Kneipen-Betreiber zogen trotzdem nicht aus und verloren auch vor Gericht.
Am Freitagmorgen stand daher der Gerichtsvollzieher mit Polizeischutz vor dem Haus. Die Junge Freiheit bezeichnet die Stimmung vor Ort als „hochaggressiv“. „Viele Demonstranten trinken Bier und Schnaps. Flaschen klirren. Bengalos und Böller“, berichtet die Wochenzeitung in ihrer Online-Ausgabe.
Die Weisestraße in #Neukölln kurz vor der Zwangsräumung des #Syndikat pic.twitter.com/Nrm4LfBPMq
— Philipp Siebert (@SiebertPhilipp) August 7, 2020
Bereits am Vorabend war es zu Ausschreitungen rund um den Szene-Treff gekommen. Linksextreme hatten auch Barrikaden in Brand gesetzt. Laut Medienberichten waren bis Freitagmorgen mehr als 40 Linksextreme vorläufig festgenommen worden. Sechs Polizeibeamten wurden verletzt.