Britische Behörde schließt umstrittene Transgender-Klinik für Minderjährige

Die Transgender-Klinik Tavistock steht bereits seit Jahren in der Kritik. Jetzt droht ihr sogar eine Massenklage.
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Britische Behörde schließt umstrittene Transgender-Klinik für Minderjährige

Transgender-Flagge

© National_Progress_Party, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Transgender-Klinik Tavistock steht bereits seit Jahren in der Kritik. Jetzt droht ihr sogar eine Massenklage.

London. – Die britische Gesundheitsbehörde wird laut übereinstimmenden Medienberichten im nächsten Frühjahr die Transgender-Klinik Tavistock in London schließen. Zuvor hatte ein vernichtenden Gutachten der renommierten Kinderärztin Hillary Cass für Aufsehen gesorgt. Darin kritisieren die Autoren unter anderem, dass die Klinik unkritisch und zu früh Pubertätsblocker an Kinder und Jugendliche ausgegeben habe. Außerdem verfolge die Klinik einen gänzlich gender-affirmativen Ansatz, der psychische Probleme als Grund für den Wunsch nach Geschlechtsumwandlung außer Acht lasse.

Laut Bericht der britischen Zeitung „The Telegraph“ sollen junge Menschen mit einer Geschlechtsdysphorie, also einer Geschlechtsidentitätsstörung, oder mit einem Transitionswunsch künftig in zwei Kinderkliniken behandelt werden. Dort solle ein ganzheitlicher Behandlungsansatz auch weitere psychische und medizinische Probleme berücksichtigen. Bisher war Tavistock die einzige Klinik in Großbritannien, die „geschlechtsangleichende“ Therapien für Minderjährige anbietet.

Tavistock droht Massenklage

Wie das deutsche Ärzteblatt unter Berufung auf britische Medienberichte schreibt, droht der Transgender-Klinik zusätzlich eine Klagewelle von Familien, deren Kinder dort Pubertätsblocker erhielten. Demnach wollen sich rund 1.000 betroffene Familien zu einer Massenklage zusammenschließen. Sie werfen der Klinik vor, Kinder und Jugendliche fehlerhaft diagnostiziert und in unangemessene Therapien getrieben zu haben. Betroffene hätten teilweise unumkehrbare physische und psychische Gesundheitsschäden davongetragen. „Wir dürfen die Debatte nicht aus Furcht vor dem Thema ‚Genderidentität‘ schließen, und jene, die verantwort­lich sind, müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, wird Rechtsanwalt Tom Goodhead zitiert.

Die Tavistock-Klinik weist die Vorwürfe zurück. Man habe jeden Fall individuell behandelt und die Schließung der Klinik habe rein organisatorische Gründe.

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