Bundeswehr: Soldat soll rassistischen Übergriff erfunden haben
Ein türkischstämmiger Soldat der Bundeswehr behauptete unlängst, dass er am 2. September in Neukölln von zwei Männern überfallen worden und rassistisch beschimpft worden sei. Die Ermittlungen wurden nun eingestellt.
Berlin. – Stattdessen wurden nun Ermittlungen gegen das vermeintliche Opfer selbst eingeleitet – es besteht der Verdacht, dass es sich die Tat lediglich ausgedacht hat.
Bundeswehr-Soldat: „Geschlagen und getreten“
Der Soldat türkischer Herkunft sagte damals gegenüber der Polizei aus, dass er in Berlin-Neukölln von zwei Männern attackiert worden sei. Wie der „Deutschlandfunk“ berichtet, gab er außerdem an, dass die Männer dabei gerufen hätten, dass nur Deutsche eine Uniform tragen dürften.
Nun verliert die Geschichte an Glaubwürdigkeit. Der Soldat hat sich offenbar in mehrere Widersprüche verwickelt, welche gegen seine Schilderung sprechen. Das Strafverfahren wurde folglich eingestellt, gegen den Obergefreiten wird jetzt wegen der Vortäuschung einer Straftat ermittelt.
„Zeugen vernommen und Videoaufnahmen ausgewertet“
Der Polizeisprecher Martin Stelter gab laut der „Welt“ bekannt, dass sowohl Videoaufnahmen als auch Zeugenaussagen ausgewertet worden seien. Diese sollen jedoch zu dem Verdacht geführt haben, dass die Geschichte frei erfunden ist: „Es deutet alles darauf hin, dass es diesen Angriff nie gegeben hat.“ Auch die Verletzung am Bein des 25-jährigen Soldaten passt angeblich nicht ins Bild.
Weil die Polizei nach der Schilderung zunächst von einem durch Fremdenfeindlichkeit motivierten Verbrechen ausging, ermittelte der Staatsschutz. Warum der Soldat das Verbrechen vorgetäuscht haben sollte, ist laut den Beamten noch zu klären.