Freilich #36: Ausgebremst!

Datenvernetzung: EU-Kommission plant europaweite Krankenakte

Eine einheitliche Krankenakte soll nicht nur die europaweite Behandlung von Patienten vereinfachen, sondern auch Forschung, Industrie und öffentlichen Institutionen zur Verfügung stehen, heißt es von Seiten der EU-Kommission.
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Datenvernetzung: EU-Kommission plant europaweite Krankenakte

European Parliament from EU, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Eine einheitliche Krankenakte soll nicht nur die europaweite Behandlung von Patienten vereinfachen, sondern auch Forschung, Industrie und öffentlichen Institutionen zur Verfügung stehen, heißt es von Seiten der EU-Kommission.

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Straßburg. – Bürger der EU sollen zukünftig ihre Gesundheitsdaten durch die Einführung einer einheitlichen, digitalen Krankenakte in allen Ländern der Europäischen Union nutzen können. Die EU-Kommission präsentierte am Dienstag einen entsprechenden Vorschlag, wonach ein „Europäischer Gesundheitsdatenraum“ geschaffen werden soll. Dies berichtete das Ärzteblatt. EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas hält die Idee für „revolutionär“.

Nutzung der Daten auch von Forschung, Industrie und Institutionen

Zukünftig können Patienten so ihre Krankengeschichte, Testergebnisse oder Verschreibungen mit Krankenhäusern und Ärzten in der gesamten EU teilen, erklärte EU- Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides laut dem Ärzteblatt. Ein Arzt in Frankreich könne dann etwa die Krankengeschichte eines Portugiesen einsehen, der in Paris krank wird, und die richtigen Medikamente verschreiben, so Kyriakides. Unnötige Untersuchungen würden überflüssig und es würde Geld eingespart werden. Ebenso sei es Ziel des Vorschlags, dass Forscher, Industrie und öffentliche Institutionen „das Potenzial der Daten nutzen können“, heißt es weiter. Wie die Junge Freiheit berichtet, können die Daten darüber hinaus dazu genutzt werden, die „Handlungsfähigkeit“ von Patienten in einem „Übergang zu einem gesünderen Lebensstil, Umgang mit chronischen Erkrankungen und Rückmeldungen an Gesundheitsdienstleister“ zu stärken. Dies gehe aus einem entsprechenden EU-Papier hervor.

Schutz und Freiwilligkeit der „Datenteilung“ angeblich gewährleistet

Wer sich nun Sorgen um den Datenschutz seiner persönlichen und vertraulichen Gesundheitsdaten macht, den versucht Kyriakides zu beruhigen, denn Datenschutz- und Sicherheitsstandards sollten „stets beachtet werden“, so die Gesundheitskommissarin. Der Bürger soll angeblich die Kontrolle über seine Daten haben und selbst entscheiden, welche Informationen geteilt werden. Forscher bräuchten für die Nutzung der Daten die Erlaubnis der nationalen Behörden, heißt es dazu.

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Christin Schneider

Christin Schneider

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