Der „Spiegel" sorgt mit mutmaßlich erfundenem Bericht erneut für Aufsehen
Das deutsche Leitmedium SPIEGEL musste seine Berichterstattung zu einem verstorbenen Migranten zurückziehen, nachdem diese sich als frei erfunden herausgestellt hatte.
Berlin. - Nach den Umtrieben des ehemaligen SPIEGEL-Redakteurs Claus Relotius droht dem Nachrichtenmagazin nun der nächste journalistische Eklat. Zwei der aufwendigsten Recherchen des SPIEGEL-Magazins stehen derzeit im Verdacht, vollständig oder zum Teil frei erfunden zu sein. Vier Artikel zu dem brisanten Thema des Migrantenmädchens Maria wurden bereits von der Netzseite der Zeitschrift genommen. Der SPIEGEL hatte behauptet, aufgedeckt zu haben, dass die Fünfjährige im Sommer an der EU-Außengrenze während ihrer Flucht nach Europa gestorben sei. Den griechischen Sicherheitsbehörden wurden in den Texten schwere Vorwürfe gemacht.
Wie Vermutungen und unbestätigte Aussagen zu Nachrichten werden
Die Situation klingt nach einem Lehrstück zu der Entstehung von Falschnachrichten. Der SPIEGEL bekennt in seiner ausführlichen Aufarbeitung des „Falls Maria“ seine Informationen direkt von einer Gruppe syrischer Migranten. Diese befanden sich an der türkisch-griechischen Grenze und meldeten tagelang Migrationsaktivisten und linken Medien ihre Situation. Da das Gebiet militärische Sperrzone ist, konnte das Nachrichtenportal den vermeldeten Tod von Maria nicht verifizieren. Eine junge Frau hatte am 9. August gemeldet, wie das Mädchen aufgrund eines Skorpionstichs am Bein verstorben war. Es wird deutlich, dass der SPIEGEL aufgrund der ungeprüften Wiedergabe von Informationen erneut grundlegende journalistische Werte verletzt hat. Damit rutschen auch andere Enthüllungen des Nachrichtenmagazins in den Nebel der Unglaubwürdigkeit.