Diskussion um Geldverschwendung: WDR plant teure Renovierung

Der WDR sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt, nachdem bekannt wurde, dass der Sender im Zuge der Renovierung seines Kölner Filmhauses auch teure Designermöbel für über 4.000 Euro pro Stück sucht. Politik und Medien werfen dem WDR vor, die Gebührenzahler mit Luxusausgaben zu belasten und fordern Aufklärung.

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Diskussion um Geldverschwendung: WDR plant teure Renovierung

Der WDR sieht sich nun mit Kritik aus der Politik konfrontiert.

© IMAGO / Bonn.digital

Düsseldorf. – Der WDR steht derzeit heftig in der Kritik, weil er im Zuge der Renovierung seines Kölner Filmhauses Möbel ausgeschrieben hat. Auf der Liste stehen 2.700 Möbelstücke, darunter besonders teure Designer-Lounge-Sessel der Marke „Fredericia“ für 4.499 Euro pro Stück. Dieses Vorgehen stieß nicht nur bei Politikern aus dem WDR-Rundfunkrat und dem NRW-Landtag auf massive Empörung. Auch das Online-Medienmagazin DWDL.de greift das Thema auf und hinterfragt die Begründung des WDR, wonach allein der Preis über die Auswahl der Möbel entschieden habe. Es wird betont, dass hochwertige Möbel ihren Preis haben, aber dennoch auf preisgünstigere Alternativen geachtet werden sollte.

AfD kritisiert „Luxussanierung“

Gregor Golland, CDU-Fraktionsvize im Düsseldorfer Landtag und Mitglied im WDR-Rundfunkrat, sprach unterdessen von einem „Schlag ins Gesicht der Gebührenzahler“. Auch Ralf Witzel, FDP-Fraktionsvize im NRW-Landtag, zeigte sich empört: „Der WDR liefert nun selbst wieder die besten Argumente, warum wir unbedingt gegen Erhöhungen des Pflichtbeitrags stimmen müssen. Wir fordern stattdessen Aufklärung über die Geldverschwendung.“ Er fordert die schwarz-grüne Landesregierung von Hendrik Wüst (CDU) auf, Stellung zu beziehen: „NRW-Medienminister Nathanael Liminski muss sich im Medienausschuss des Landtags NRW zu den Vorgängen beim WDR erklären.“

Auch Sven Tritschler, medienpolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion NRW, ist erbost über die Luxus-Exzesse des WDR: „In Zeiten, in denen viele Bürger jeden Cent umdrehen müssen und um ihren Arbeitsplatz fürchten, gönnt sich der zwangsfinanzierte WDR eine Luxussanierung seines Funkhauses“, kritisiert Tritschler in einer Pressemitteilung. Wer sich die Inventarliste der neuen Möbel anschaue, falle aus allen Wolken: „Eine solche erwartet man bei einem russischen Oligarchen, aber nicht bei einem zwangsfinanzierten Lokalsender! Damit hat der WDR seinen Schlesinger-Moment.“

Die neue Intendantin Vernau solle schleunigst ihre „prunk- und luxussüchtigen Mitarbeiter zurückpfeifen und diese spätrömische Dekadenz beenden“, forderte der AfD-Politiker. „Mit den Zwangsgebühren der Bürger muss sorgfältig umgegangen werden. Es ist an der Zeit, endlich den ÖRR zu reformieren und die Bürger durch eine massive Senkung des Beitrags zu entlasten.“ Kritik gab es aber auch an der „künstlichen Empörung“ von CDU und FDP. Diese sei mehr als durchsichtig, so Tritschler. Schließlich hätten sie „jeden einzelnen AfD-Vorschlag zur Reform des WDR blockiert und selbst nichts eingebracht.“