DITIB-Geheimkonferenz: Auch österreichischer Vertreter nahm teil
Bei der umstrittenen Islamkonferenz in der DITIB-Zentralmoschee in Köln Anfang Januar nahm offenbar auch ein Österreicher teil. Es handelt sich um einen Mitbegründer der Muslimischen Jugend Österreich.
Köln. In Köln fand das das II. Treffen der europäischen Muslime statt. Mit dabei waren auch bekannte Vertreter radikal-islamischer Gruppierungen. Zudem wurde die Veranstaltung von zwei Vertretern des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) beobachtet. Auch anwesend auf der Veranstaltung war Farid Hafez, einer der Gründer der Muslimischen Jugend Österreich. Hafez gibt jährlich einen sogenannten „European Islamophobia Report“ heraus, der unter anderem von der türkischen AKP mitfinanziert wird.
Schaffung einer „österreichisch-islamischen Identität“
Die Muslimische Jugend Österreich (JMO) ist eine Jugendorganisation für junge Muslime in Österreich. „Fern ab von religiösem Extremismus auf der einen und einer völligen Auflösung der eigenen Identität auf der anderen Seite wollen wir eine österreichisch-islamische Identität kreieren“, heißt es nach eigenen Angaben. Bei der Schaffung dieser „islamisch-österreichischen“ Identität wird die Organisation vom Bundesministerium für Familien und Jugend unterstützt.
In der Kritik steht die Organisation, da ihr Verbindungen zur Muslimbruderschaft vorgeworfen wurde. Auch ausländische Sponsoren sollen die jungen Muslime finanziellen unterstützt haben. Diese Verbindungen sind jedoch nicht offiziell bewiesen, auch wenn ein Jurist die Verbindung zu Menschen, die stark von der Muslimbruderschaft geprägt wurden, bestätigte. Offiziell konnten diese Verbindungen jedoch nicht nachgewiesen werden.
Der Islam ist universal gültig
Die Konferenz in Köln, an der Fard Hafez teilnahm, lehnt allerdings ausdrücklich einen europäischen Islam ab. In dem Abschlussbericht der Konferenz distanziert man sich zwar ausdrücklich vom radikalen Islam, beschwört jedoch zugleich die innere Einheit des Islam. Der Islam verteidige „überall auf der ganzen Welt dieselben Werte, heißt es wörtlich. Nationale Eigenheiten stehen somit im Widerspruch zur „Universalität des Islam.“ Die Anwesenheit von Vertretern der islamistischen Muslimbruderschaft sorgten jedoch nicht nur bei dem Bezirksbürgermeister Josef Wirges (SPD) für Unmut. Kritik gab es auch von Markus Grübel, dem Beauftragte der Bundesregierung für die weltweite Religionsfreiheit.
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Köln: Absage an ‚europäischen Islam’ bei DITIB‐Geheimkonferenz (9.1.2019