Dokumentiert: Für die offene Gesellschaft

„Die Diskussionen in dieser Pandemie sind vergiftet“, meinen Intellektuelle um und mit Ulrike Guérot: „Tauschen wir uns endlich ruhig und angstfrei aus“, fordern sie mit einem neuen Manifest.
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Dokumentiert: Für die offene Gesellschaft

Európa Pont, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

„Die Diskussionen in dieser Pandemie sind vergiftet“, meinen Intellektuelle um und mit Ulrike Guérot: „Tauschen wir uns endlich ruhig und angstfrei aus“, fordern sie mit einem neuen Manifest.

„Das wird man wohl noch sagen dürfen“, das ist schon längst zu einem Dauerbrenner der Ausgrenzung geworden. Jetzt sind ein paar Leute aus dem etablierten Bereich darauf gekommen, wie eng der Meinungskanal in der immer weniger offenen Gesellschaft geworden ist. Nach Meinung des Historikers René Schlott gebe es keinen „Dialog auf Augenhöhe“ mehr, die „Kraft des besseren Argumentes“ gelte auch nicht mehr. Alle „Kritiker der aktuellen deutschen Corona-Politik würden in die rechte Ecke gedrängt“. Deswegen hat er dieses Manifest unterzeichnet, das die TAGESSTIMME hier dokumentiert:

„Die seit Monaten anhaltende Debatte um die Corona-Politik und deren in allen Bereichen unserer Gesellschaft spürbare Folgen hat die Menschen in unserem Land polarisiert. Das schadet nicht nur dem sozialen Frieden und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt, sondern auch der Qualität der Argumente, die wir so dringend im engagierten Diskurs austauschen müssen. Wir wollen die Diskussion wieder versachlichen, um im Rahmen des demokratischen Spektrums den Raum für einen freien Dialog zu schaffen und offenes Denken verstärkt zu ermöglichen. Vor allem dürfen wir nicht den Verschwörungsfanatikern, Extremisten und Demokratiefeinden das Feld überlassen, wenn es um die kritische Bestandsaufnahme und das konstruktive Hinterfragen der Corona-Maßnahmen geht. Wir wollen weg von der erregten Zuspitzung in den Medien, weg von Konformitätsdruck und einseitiger Lagerbildung in der Gesellschaft und weg von einem unguten Schwarz-Weiß-Denken. Gefragt ist eine grundsätzliche Offenheit auch für den möglichen Irrtum, in der grundlegenden Annahme, dass auch das Gegenüber im Streit von besten Motiven geleitet sein und grundsätzlich recht haben kann. Gerade mit Blick auf die anstehende und notwendige Aufarbeitung einer der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sollte gelten: Tauschen wir uns besonnen, in Ruhe, ohne Angst, mit Sinn für die Zwischentöne und ohne vorschnelle Schuldzuweisungen aus, auf der Basis eines Zusammenlebens in Freiheit und einer von uns allen geteilten Diskussions- und Streitkultur: hart in der Sache, aber moderat im Ton (fortiter in re, suaviter in modo). Für die offene und freie Gesellschaft.“

Das Manifest der offenen Gesellschaft ist in den Zeitungen „Welt“ und „der Freitag“ erschienen. (Bei der „Welt“ wird die offene Gesellschaft übrigens hinter der Paypal verteidigt.) Unterzeichnet wurde es u.a. von der ehemalige Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, dem Schauspieler Volker Bruch oder der Kulturwissenschaftlerin Mithu M. Sanyal. Die Gruppe um Guérot und Schlott will das Patt zwischen „Covidioten“ und Lockdown-Anhängern aufsprengen und eine freie Debattenkultur. Viel Vergnügen.

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