Düsseldorf: 75-Jähriger von Jugendlichen totgeprügelt? Polizei schwieg tagelang
Am 21. Januar 2025 erlag ein 75-jähriger Mann in Düsseldorf seinen schweren Verletzungen, die er zuvor bei einem mutmaßlichen Überfall erlitten hatte. Die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet.
Aktuell wirft der Fall eines 75-Jährigen, der rund zwei Wochen nach einem Überfall in Düsseldorf verstorben ist, Fragen auf.
© IMAGO / Michael GstettenbauerDüsseldorf. – Am Morgen des 9. Januar alarmierte ein Passant die Polizei, nachdem ein 75-jähriger Mann mit schweren Verletzungen in Gerresheim aufgefunden worden war. Der Mann erstattete Anzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung und gab an, gegen 7.30 Uhr überfallen worden zu sein. Einzelheiten über die Täter sind noch unklar, wie die Rheinische Post berichtet. Es gibt jedoch Spekulationen.
Unstimmigkeiten und offene Fragen
Besonders problematisch gestalteten sich die Ermittlungen zum Tatort. Der demenzkranke Mann gab zunächst an, im sieben Kilometer entfernten Hofgarten überfallen worden zu sein. Später stellte sich jedoch heraus, dass sich der vermeintliche Überfall in der Straße „Unter den Eichen“ in Gerresheim ereignet hatte. Dort fand die Polizei den Mann, der mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Der 75-Jährige starb rund zwei Wochen nach dem Vorfall im Krankenhaus.
Vermutungen über Tätergruppe
Am Dienstag hatte der Journalist Tobias Huch auf der Plattform X den Fall öffentlich gemacht und die Frage aufgeworfen, ob eine Gruppe Jugendlicher hinter dem Angriff stecken könnte. Die Polizei erklärte, sie könne zu laufenden Ermittlungen keine Details nennen. „Gerade bei unklarer Sachlage nicht.“ Was sie aber sagen könne, sei, „dass der Mann NICHT verstorben ist“. Eine verlässliche Quelle des Journalisten wusste zu diesem Zeitpunkt aber wohl mehr als die Polizei: „Meine zuverlässige Quelle sagt mir, dass der Mann vor ca. 4 Stunden verstorben ist“, so Huch, der die Polizei bat, dies zu überprüfen, „weil wir dann ja von einem Tötungsdelikt sprechen“. Der Zusammenhang sei „sehr naheliegend“.
Die Polizei wollte einen solchen Zusammenhang nicht erkennen: „Herr Huch, selbst wenn der Mann verstorben sein sollte, was wir nicht hoffen, muss das nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit einer hier angezeigten Körperverletzung stehen“.
Keine Antworten auf Anfrage
Auf eine Anfrage von FREILICH reagierte die Polizei ebenfalls zurückhaltend, Fragen wurden nicht beantwortet. Ein Sprecher verwies lediglich auf Berichte der Rheinischen Post, in denen unter anderem davon die Rede ist, dass der Mann zwar gestorben sei, die Todesursache derzeit aber noch unklar sei. Eine Obduktion soll nun klären, ob der Tod eine Folge der bei dem mutmaßlichen Angriff erlittenen Verletzungen war.
Wie die Rheinische Post berichtet, kann laut Polizei derzeit auch nicht eindeutig bestätigt werden, dass der Mann von einer Gruppe Jugendlicher verprügelt wurde. Demnach habe der 75-Jährige bei seiner Anzeige keine Angaben zu den mutmaßlichen Tätern gemacht, eine Täterbeschreibung liege bislang nicht vor. Zudem fehlen Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben könnten. Huch wartet derweil gespannt auf die kommende Pressemitteilung der Polizei. Bisher (Stand 24.01.) gibt es keine. Auch die AfD Düsseldorf sieht die Ereignisse kritisch, wie FREILICH auf Anfrage erfuhr. „Dieser Fall muss umfassend aufgeklärt werden. Weshalb der nun leider verstorbene Senior als leicht verletzt eingestuft wurde, ist mehr als rätselhaft“, sagte Elmar Salinger, der Düsseldorfer AfD Kreissprecher, zu FREILCH.
