Ex-Mitarbeiterin wirft ZDF Manipulation vor
Eine ehemalige Mitarbeiterin des ZDF wirft dem Sender Manipulation bei der Berichterstattung und das Verschwenden von Geldern vor.
Berlin. – Konkret wirft die ehemalige ZDF-Journalistin Katrin Seibold ihrem Ex-Sender vor, Beiträge zur Corona-Pandemie zu manipulieren und keine Kritik zuzulassen. „In meinem Beitrag über #allesdichtmachen wurde journalistische Neutralität als meine Meinung plattgemacht durch die Auswahl eines Gastes. Ähnlich erging es einer Kollegin, die ihren Beitrag über #allesaufdentisch gegen ihre Überzeugung und gegen das vorher ausgearbeitete Konzept umschneiden mußte“, erklärte sie gegenüber der „Bild“.
Unter den beiden Hashtags kam es seit der Pandemie zu Diskussionen rund um die Corona-Maßnahmen. Nach Seibolds Aussagen sei es seit Beginn der Krise immer schwieriger geworden, Kritik zu äußern oder Fragen zu stellen. Themen wie Kinder in der Pandemie seien ihrer Meinung nach zu wenig beachtet worden.
Sie wurde schließlich vom ZDF gekündigt, das im Kündigungsschreiben erklärte, Seibold habe habe Redaktionssitzungen immer wieder für „Kritik am System“ genutzt und so „Störgefühle“ bei Kollegen ausgelöst. Die Folge davon sei ein gestörtes Vertrauensverhältnis, was eine Weiterbeschäftigung unmöglich gemacht habe.
Seibold warf ihrem ehemaligen Arbeitgeber das Verbreiten von Falschnachrichten vor. Sie habe etwa miterlebt, wie vor dem Irak-Krieg 2003 quasi auf Bestellung des ZDF ein Beitrag in New York über die angebliche Panik der Bewohner vor einem irakischen Giftgasangriff gedreht wurde. Dazu habe es eigens gestellte Szenen gegeben, in denen Personen ihre Fensterfugen gegen Gas abdichten.
Zur Debatte um die umstrittenen Runfunkbeiträge meinte sie, das vorhandene Geld werde „einfach sehr zweifelhaft eingesetzt“. Demnach habe das ZDF „einen eigenen Angestellten, der Kunst kauft. So viel Geld hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Was viele Mitarbeiter gar nicht wissen, es werden zur Zeit viele Neubauten geplant auf dem ZDF-Gelände für 45 Millionen Euro“.
Damit reiht sich Seibold in eine Riege mit Journalisten wie der ehemaligen WDR-Moderation Simone Standl ein. Diese hatte zuvor berichtet, dass das ZDF auf seine Zuschauer herabsehe und zugleich deutsche Mitarbeiter mit solchen mit Migrationshintergrund austausche.