Exklusive Zahlen aus PKS 2023: Wer ist am kriminellsten im Land?

FREILICH veröffentlicht exklusiv das Verhältnis der Ausländerkriminalität zur Deutschenkriminalität für zwölf ausgewählte Straftaten.

Analyse von
9.4.2024
/
4 Minuten Lesezeit
Exklusive Zahlen aus PKS 2023: Wer ist am kriminellsten im Land?

Deutscher Polizeiwagen (Symbolbild)

© Pexels

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat heute Vormittag die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 2,2 Millionen Tatverdächtige registriert. Sie waren für gut 5,9 Millionen Straftaten verantwortlich. 41 Prozent von ihnen haben keinen deutschen Pass. Somit sind Ausländer, die nur 15 Prozent der Bevölkerung ausmachen, besonders häufig Tatverdächtige.

Tabelle 62 der PKS 2023 (archiviert) gibt die Anzahl der Verdächtigen nach Staatsangehörigkeit für über 1.100 Straftatenschlüssel an. Auf Mord (Straftatenschlüssel 010000) entfielen vergangenes Jahr 469 deutsche und 66 türkische Tatverdächtige. Diese absoluten Zahlen lassen jedoch keine Aussage darüber zu, wie häufig ausländische und deutsche Staatsangehörige im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil als Verdächtige in Erscheinung treten.

Dies ist nur durch eine Kombination der PKS-Daten mit den Bevölkerungsanteilen der Deutschen (archiviert) und der zehn größten ausländischen Minderheiten (archiviert) möglich. Der Rechenweg für die Tatverdächtigenbelastungszahl pro 100.000 Einwohner lautet wie folgt: Tatverdächtige/(Einwohnerzahl/100.000). Übertragen auf das obige Beispiel kommen auf 100.000 Türken 4,3 tatverdächtige Mörder. Auf 100.000 Deutsche entfallen hingegen nur 0,7 tatverdächtige Mörder.

Allgemeine Kriminalität: Afghanen sind am kriminellsten

Von 420.000 Afghanen waren 2023 in Deutschland über 61.000 tatverdächtig. Sie wurden somit 7,9-mal häufiger registriert als deutsche Staatsbürger. Würde man alle Menschen in Deutschland mit Afghanen ersetzen, hätte es im vergangenen Jahr nicht 2,2 Millionen, sondern 12,3 Millionen Tatverdächtige gegeben! Auf die Afghanen folgen Syrer mit über 11.000 Verdächtigen auf 100.000 Einwohner.

Mord: Türken führend

Türken sind in diesem Jahr Spitzenreiter bei den Mordverdächtigen. (Lesen Sie jetzt den PKS-Bericht vom Vorjahr). Hatten türkische Migranten 2022 nur 3,2 Mordverdächtige pro 100.000 Einwohner vorzuweisen, waren es 2023 stolze 4,3. Bronze holte sich Rumänien mit 3,3 Mordverdächtigen, Afghanistan sicherte sich mit 3,6 immerhin Silber.

Vergewaltigung: Afghanen auf Platz 1

Unangefochtener Spitzenreiter unter den PKS-Tatverdächtigen ist Afghanistan. Bei Vergewaltigungen liegen die Migranten vom Hindukusch mit knapp 90 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern weit vorn. Syrer und Türken sind mit 48 bzw. 29 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner weit abgeschlagen. Unter den europäisch geprägten Ländern liegen die Polen mit knapp 15 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern vorne.

Exhibitionismus: Afghanen führen

Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 18,5 Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner liegen die Bulgaren vor den Afghanen (18,4) an der Spitze. Syrer und Türken liegen mit 11 bzw. 6 Tatverdächtigen im Mittelfeld.

Raub: Polen führend

Beim Delikt „Räuberischer Diebstahl“ liegen die Polen an erster Stelle. Auf 100.000 Polen kamen im vergangenen Jahr wegen dieser Straftat 54 Verdächtige. Weit abgeschlagen folgen Rumänen und Syrer mit 46 bzw. 35 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner. Russen wurden mit 27 Verdächtigen fast halb so oft wegen Raubes registriert wie Polen. 

Körperverletzung: Afghanen an erster Stelle

Nancy Faeser bezeichnete den Anstieg der Gewaltkriminalität bei Vorstellung der PKS 2023 als „nicht hinnehmbar“. Spitzenreiter dieser Entwicklung sind die Afghanen. Mit über 2.500 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern räumen sie den ersten Platz ab. Sie sind fast sechsmal so häufig wegen Körperverletzung tatverdächtig wie Deutsche. Syrer und Bulgaren folgen in einigem Abstand; Polen, Rumänen und Türken liegen im Mittelfeld.

Zwangsheirat: Muslime liegen vorn

Die Tatsache, dass der Migrationshintergrund bei der PKS nicht erfasst wird, führt zu überraschenden Ergebnissen: Denn auf 100.000 Deutsche kamen 2023 rund 0,03 Verdächtige wegen der Straftat Zwangsheirat. Bei den Kroaten waren es sogar fast 8-mal so viele. Syrer und Afghanen teilen sich mit 2,9 bzw. 1,9 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner die Spitzenplätze bei Zwangsheirat. Angesichts dieses Befundes stellt sich die Frage, welche ethnischen Gruppen unter den Kroaten und Deutschen für Zwangsverheiratungen verantwortlich sind.

Menschenhandel: Bulgarien und Rumänien führen

Die Abschaffung der Sklaverei gilt vielen als Ruhmesblatt der europäischen Zivilisation. Mit der EU-Osterweiterung hält diese Praktik nun wieder im Herzen Europas Einzug: Bulgarien und Rumänien teilen sich mit 4,3 bzw. 3 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern die Spitzenplätze im Handel mit Menschen.

Ladendiebstahl: Rumänien vor Polen

„Zappzarapp“ ist ein Wort, das in Deutschland eng mit dem Stereotyp des diebischen Osteuropäers verbunden ist. Die Bestätigung dieses Stereotyps durch die PKS 2023 dürfte von Herzenseuropäern schwerlich als Rechtfertigung für die EU-Osterweiterung angeführt werden: Unangefochtener Spitzenreiter beim einfachen Ladendiebstahl ist Rumänien mit über 2.000 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern. Bulgaren, Ukrainer und Polen folgen mit jeweils rund 1.100 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner. 

Einbruch: Osteuropa führend

Auch bei Einbrechern geben wieder mal die Osteuropäer den Ton an: Rumänien ist mit 43 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner unangefochtener Spitzenreiter. Polen (36), Bulgarien (34) und Kroatien (31) folgen auf den nächsten Plätzen. Bei Russen, Deutschen und Ukrainern ist das Einbrechertum besonders wenig vertreten. Migranten aus den muslimischen Ländern liegen im Mittelfeld. 

Einschleusen von Ausländern: Gold für Syrien

Familiäre Bindungen gelten als wichtiger „Pull-Faktor“ in der Einwanderung. Bestätigt wird dies durch den hohen Anteil von Migranten als Verdächtige bei der Einschleusung von Ausländern: Mit 77 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner befinden sich Syrer auf dem ersten Platz. Sie werden bei diesem Delikt auch über 128 Mal häufiger registriert als Deutsche. Weit abgeschlagen folgen Afghanen und Ukrainer mit 41 bzw. 32 Verdächtigen.

Beleidigen wie Gott in Deutschland

Man sollte nicht meinen, dass der Deutsche in jeder Hinsicht gesetzestreuer ist als dahergelaufene Migranten. Was den Tatbestand „gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung“ betrifft, kann ihnen mit 2,2 Verdächtigen pro 100.000 Einwohnern niemand das Wasser reichen. Weit abgeschlagen folgen Türken und Kroaten mit 0,8 bzw. 0,7 Verdächtigen pro 100.000 Einwohner.

Über den Autor

Jonas Greindberg

Jonas Greindberg studierte Geschichte und Sinologie in Süddeutschland. Seit Oktober 2022 schreibt er für FREILICH über Hamburger Lokalpolitik, Kriminalität und Einwanderungspolitik.
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