Flämische Patrioten in Kärnten: Sommerakademie der Vlaams-Belang-Jugend
Für ihre Sommerakademie kam die Jugend des Vlaams Belang nach Kärnten. Die Tagesstimme stattete ihnen einen Kurzbesuch ab.
Jedes Jahr veranstaltet die Jugendorganisation der flämischen Partei Vlaams Belang eine Sommeruniversität im Ausland. Nachdem man in der Vergangenheit beispielsweise in Frankreich, Irland oder Katalonien war, hat sich Vlaams Belang Jongeren in diesem Jahr auf den Weg nach Österreich gemacht.
Sommeruniversität im Schloss
Knapp 30 Teilnehmer fanden sich von 20. bis 28. Juli im Schloss Berg Klösterle in der Kärntner Gemeinde Gnesau ein. Das traditionelle Gebäude bietet das passende Ambiente für die Sommeruniversität. Es ist nicht bloß ein Urlaub, sondern dient vor allem der politischen Bildung, dem Kennenlernen und der Gemeinschaftsbildung. Während der Sommerakademie zeige sich immer wieder, wer politisches Talent besitzt und dadurch für höhere Aufgaben berufen ist, erklärte einer der Veranstalter.
In den persönlichen Gesprächen zeigten die Flamen besonderes Interesse an der neuen türkis-blauen Regierung und wie die FPÖ sich derzeit schlage. Die Freiheitlichen zählen wegen ihrer Erfolge zu den Vorbildern des Vlaams Belang und vieler Rechtsparteien in ganz Europa.
Themen: FPÖ, Lega Nord, Identitäre Bewegung
Am Wochenprogramm standen unterschiedliche Vorträge und Reden – von Metapolitik bis zur Bierkultur. Eingeladen waren aber auch externe Redner: beispielsweise das freiheitliche Urgestein Andreas Mölzer und der Leiter der Jugendorganisation der italienischen Lega Nord, Davide Quadri. Weiters stellte die französische Aktivistin Egidia Van Tienen die Identitäre Bewegung und Defend Europe vor.
Solidarität mit den österreichischen Identitären
Neben der Bildungsarbeit standen aber auch einige Freizeitaktivitäten auf dem Programm: Bergwanderungen, Rafting, Rodeln, die Besichtigung der Burgarena Finkelstein sowie ein Ausflug in die steirische Landeshauptstadt Graz. Dort zeigte die Vlaams-Belang-Jugend am Mittwoch ihre Solidarität mit den 17 angeklagten (und mittlerweile in erster Instanz freigesprochenen) Identitären. Einen Tag vor der Urteilsverkündigung versammelten sie sich am Grazer Schloßberg, entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit den 17 – Heimatliebe ist kein Verbrechen“ und veröffentlichen ein Foto davon in den sozialen Medien.
Tom Van Grieken
Im Laufe der Woche kam auch Vlaams-Belang-Chef Tom Van Grieken in Kärnten an. Der 31-Jährige hat im Jahr 2014 den Vorsitz der Partei übernommen. Ein junger charismatischer Parteichef soll den Vlaams Belang wieder zu Erfolgen führen – als Österreicher wird man unweigerlich an die Strache-FPÖ nach der Spaltung in Knittelfeld erinnert. Im Herbst finden die nächsten Wahlen in Belgien statt. Man wird sehen, ob die flämische Partei eine ähnliche Entwicklung nehmen kann.
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