Gewalt gegen Patrioten eskaliert: Bombenanschlag auf AfD-Büro in Döbeln
In der sächsischen Stadt Döbeln kam es am Donnerstagabend zu einer schweren Explosion vor einem Bürgerbüro der Alternative für Deutschland (AfD). Die Behörden ermitteln in Richtung eines politischen Motivs.
Döbeln. – Gegen 19.20 Uhr hallte ein ohrenbetäubender Knall durch die mittelsächsische Stiefelstadt. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich dabei um einen Anschlag auf das Parteibüro der patriotischen AfD in der Bahnhofsstraße. Beschädigt wurden neben Haus und Büro auch zwei parkende Fahrzeuge sowie ein Müllcontainer. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen einer politisch motivierten Straftat.
Politisches Motiv wahrscheinlich
Die Beamten konnten nach eigenen Aussagen einen schnellen Fahndungserfolg erzielen. Wie die sächsische Polizei in einer Aussendung kommuniziert, wurden am Freitagvormittag drei Tatverdächtige festgenommen. Sie sollen den Anschlag im Schutz der Dunkelheit ausgeführt haben. Noch zuvor wollte die Exekutive einem Krone-Artikel zufolge „aus ermittlungstaktischen Gründen“ zunächst keine Angaben machen.
Die AfD selbst sieht die Schuldigen demgegenüber in der zunehmend verbalen Aufrüstung gegen die Partei. Alice Weidel, Fraktionschefin im Bundestag, mahnte etwa in einem Grafiksujet diesbezüglich:
+++ Ein neuer, feiger Anschlag gegen die Demokratie hat sich ereignet! +++
Unbekannte zündeten einen Sprengkörper vor dem #AfD-Büro in #Döbeln in #Sachsen. Ich bin tief schockiert über diese schamlose, feige Tat. Zum Glück wurde niemand verletzt.
➡️ https://t.co/V42DH3BQJC pic.twitter.com/V1Rz2Dp2PD— Alice Weidel (@Alice_Weidel) 4. Januar 2019
SPD-Dulig: „AfD politisch bekämpfen“
Auch der stellvertretende Ministerpräsident in Sachsen, Martin Dulig, verurteilte den Vorfall. Gewalt gehöre „nicht zu den Mitteln der Demokratie“. Man müsse die AfD politisch bekämpfen und „nicht mit Sprengkörpern“.
Für den Anschlag auf das AfD-Büro in Döbeln gibt es keine Legitimation. Gewalt gehört nicht zu den Mitteln der Demokratie. Die AfD muss politisch bekämpft werden und nicht mit Sprengkörpern. Dieser Anschlag hilft der AfD und schadet der Demokratie.
— Martin Dulig (@MartinDulig) 4. Januar 2019
Die Feststellung, dass solche Aktionen angeblich der AfD helfen und damit der Demokratie schaden würde, stieß allerdings nicht überall auf Gegenliebe. Ein Journalist des liberal-konservativen Meinungsmagazins Tichys Einblick bezeichnete dies als „zynische Verrohung der Sprache“. Er verwies dabei auch auf einen kürzlich publizierten Artikel in der Berliner taz, in welchem ein Korrespondent die Gewalt gegenüber Andersdenkenden zu legitimieren schien.
Beispiellose Gewaltwelle gegen AfD
Der Anschlag bildet den vorläufigen traurigen Höhepunkt einer beispiellosen Serie von widerrechtlichen Angriffen auf Einrichtungen, Veranstaltungen oder Politiker der patriotischen Partei. In der sächsisch-anhaltischen Hauptstadt Magdeburg kam es etwa im Juni und November auf Anschläge auf AfD-Büros, in einem Fall fanden Beamte sogar Einschusslöcher. Ebenfalls im November warfen Unbekannte in Leipzig die Fensterscheiben eines Wirtes ein, bei welchem der Kreisparteitag der Partei stattfinden sollte.
Anfang September kam es im Laufe eines einzigen Wochenendes sogar zu fünf Übergriffen, quer durch das Bundesgebiet – Die Tagesstimme berichtete. Immer wieder richten sich Angriffe auch gegen die Privatwohnsitze und Fahrzeuge von AfD-Abgeordneten. Wie die Farbattacke auf das Wohnhaus von Erika Steinbach wiederum zeigt, reicht in manchen Fällen sogar eine lediglich kolportiertes Näheverhältnis zur Partei aus. Im Vorfeld des letztjährigen AfD-Bundesparteitages in Augsburg wiederum sorgte ein linksextremer „Reiseführer für Krawalltouristen“ für Aufregung.
Weiterlesen (Auswahl):
Magdeburg: Mutmaßliche Linksextremisten greifen AfD-Büro an (15.11.2018)
Vor Kreisparteitag der Leipziger AfD: Anschlag auf Gasthof (10.11.2018)
Frankfurt: Linksextreme attackieren Haus von Steinbach mit Farbbeuteln (25.10.2018)
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Wochenende der Gewalt: Mehrere Angriffe auf AfD-Politiker (10.9.2018)
Farbanschlag und durchgestochene Reifen: Wieder Angriff auf AfD-Politiker (6.8.2018)
Einschusslöcher: Mutmaßlicher Anschlag auf AfD-Wahlkreisbüro in Magdeburg (18.6.2018)
Linksextreme rufen zu Krawall und Gewalt gegen AfD-Parteitag auf (23.5.2018)