Gewaltdelikte in Zügen und an Bahnhöfen stark angestiegen

Der öffentliche Nah- und Fernverkehr zieht immer mehr Menschen an. Gleichzeitig steigen jedoch auch die Fälle von Gewalt sowohl in Zügen als auch in Bahnhöfen.

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Gewaltdelikte in Zügen und an Bahnhöfen stark angestiegen

DB-Züge

© Pedalito, CC0, via Wikimedia Commons

Der Mord an zwei jungen Fahrgästen bei Hamburg ist ein Schlaglicht auf tägliche Gewalttaten im Bahnverkehr Deutschlands. Die Zahl der Straftaten im Nahverkehr ist deutlich gestiegen – vor allem die Angriffe mit Messern, zeigt eine Auswertung der Bundespolizei. Die Bundespolizei hat 2022 insgesamt 398.848 Straftaten in Zügen und Bahnhöfen registriert. Das entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent, wie die Bild am Sonntag aus einer Statistik der Bundespolizei zitiert. 14.155 davon wurden als Körperverletzung eingestuft. Allein in Zügen kam es demnach zu 82 Messerangriffen, 2021 waren es noch 44. An Bahnhöfen und Haltestellen waren es insgesamt 254, im Vorjahr waren es 122. Hinzu kamen 33 Angriffe mit Reizstoffen, ein Plus von sechs Vorfällen.

Anstieg aller Arten von Gewalt

Angriffe mit „sonstigen gefährlichen Werkzeugen“ wie Baseballschlägern summierten sich auf 97 Fälle, sieben mehr als im Vorjahr. Nur leicht gestiegen von drei auf fünf sind dagegen die Angriffe mit Waffengewalt, zum Beispiel mit Pistolen. Die Zahl der Sexualdelikte stieg erneut deutlich von 697 auf 857. Insgesamt kamen im Jahr 2022 fünf Personen ums Leben, während es im Jahr 2021 nur zwei Personen waren. Zudem wurden 6.747 Personen verletzt, im Vorjahr waren es 4.138.

Migranten bei Tätern stark überrepräsentiert

Der Gebrauch von Messern ist dabei auffällig oft vertreten. Nach der Polizeilichen Eingangsstatistik (PES) wurde im Jahr 2022 gegen insgesamt 71 Tatverdächtige wegen Gewaltdelikten unter Einsatz von Messern in Zügen ermittelt – davon waren 36 Tatverdächtige „Nichtdeutsche“. Im Jahr 2021 waren es sechs von 25 Tatverdächtigen. Der Anteil der „Nicht-Deutschen“ an den Tatverdächtigen lag bei Delikten wie schwere Körperverletzung, Raub, Mord und Totschlag bei 55,5 Prozent.

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