Grazer Schutzzonen: Polizei und FPÖ ziehen positive Bilanz
Innerhalb eines Monats wurden 170 Betretungsverbote ausgesprochen, von denen 36 Prozent auf Afghanen entfielen.
Graz. Seit dem 6. März sind der Metahofpark und der Volksgartenpark in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz sogenannte Schutzzonen. Errichtet hat man diese, weil Graz schon seit Jahren mit dem Drogenhandel in Parks zu kämpfen hat. Nach etwa einem Monat zieht die Polizei Bilanz: Es wurden 170 Betretungsverbote ausgesprochen, 28 Personen festgenommen, Drogen, Waffen und Bargeld sichergestellt.
Schutzzonen „sehr positive Sache“
Der Landespolizeidirektor Gerald Ortner äußerte sich nun zu den Schutzzonen: „Äußerst erfolgreich und zielführend, eine sehr positive Sache“, so Ortner. Die Szene sei nervös, und das gefiele ihnen sehr gut, hieß es von einem leitenden Ermittler.
Die Schutzzonen wurden primär deshalb errichtet, um Minderjährige vor Straftaten zu schützen, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu heben und den Suchtmittelhandel aus dem öffentlichen Raum „wegzubringen“ (Die Tagesstimme berichtete). „Alle Ziele konnten wir im ersten Monat erfolgreich durchführen“, so der Landespolizeidirektor.
Auch Waffen konfisziert
Von den 170 Betretungsverboten entfielen mit Stand 1. April 36 Prozent auf Afghanen, 23 Prozent auf Österreicher. Danach kämen Personen aus Somalia, der Russischen Föderation, Rumänien oder Nigeria, wie der ORF berichtet. Bei den 138 Sicherstellungen wurden 120 im Bereich Drogen registriert. So wurden 1,5 Kilogramm Marihuana sowie geringe Mengen an Ecstasy, Kokain, Speed und verschiedene Substitute sichergestellt. Weiters konfiszierte die Polizei acht Mal mutmaßliches Drogengeld und stellte zwei Mal Waffen wie Schlagring und Totschläger sicher.
Sippel für Ausdehnung der Schutzzonen
Die schwarz-blaue Koalition zeigte sich bereits damals begeistert von der Errichtung der Schutzzonen. So nannte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) die Grazer Schutzzonen ein „Erfolgsprojekt„. Der freiheitliche Grazer Klubobmann Armin Sippel spricht sich aktuell für eine zeitliche als auch räumliche Ausdehnung der Schutzzonen aus.
So könnte eine Schutzzone im Grazer Stadtpark ebenfalls erfolgsversprechend sein. „Wohlwissend, dass das gesamte Areal für eine durchgängige Schutzzone zu groß ist, könnte eine erste Maßnahme die Errichtung einer Schutzzone rund um den Bereich Pavillon, Brunnen und Forum Stadtpark sein. Dieses einst von den Grazern gern genutzte Areal entwickelte sich in den letzten Jahren zunehmend zu einem Drogenumschlagplatz. Angesichts der in Volksgarten und Metahofpark erzielten Erfolge bin ich optimistisch, dass eine derartige Maßnahme auch im Stadtpark große Wirkung zeigen würde, die mit Sicherheit auch ganz im Sinne der naherholenden Besucher des Parks und des Forum Stadtpark wäre“, so der freiheitliche Klubobmann Sippel in einer Aussendung.