Greta Thunberg bekommt Alternativen Nobelpreis
„Mit ihrem klaren Kompass und ihrer persönlichen Identität und auch mit ihrem wissenschaftlichen Verständnis ist es Greta Thunberg wirklich gelungen, die Klimadebatte an relevante Fakten und politische Prioritäten anzuknüpfen“, so die Begründung von Ole von Uexküll.
Stockholm. Wie vor Kurzem bekannt wurde, ist die 16-jährige schwedische Kimaschutzaktivistin Greta Thunberg eine der vier diesjährigen Preisträger des Right Livelihood Awards, auch bekannt als Alternativer Nobelpreis. Das gab die dazugehörige Stiftung am Mittwoch in Stockholm bekannt. Der Preis ist mit insgesamt drei Millionen Kronen (etwa 280.078 Euro) dotiert und wird heuer zum 40. Mal vergeben.
Thunbergs emotionsgeladene Rede beim UNO-Gipfel
Ole von Uexküll, Right-Livelihood-Geschäftsführer, begründete die Preisvergabe an Thunberg mit den Worten: „Mit ihrem klaren Kompass und ihrer persönlichen Identität und auch mit ihrem wissenschaftlichen Verständnis ist es Greta Thunberg wirklich gelungen, die Klimadebatte an relevante Fakten und politische Prioritäten anzuknüpfen“. Es sei „merkwürdig, wie wir Menschen alle in eine Richtung gehen können, die am Ende unsere Existenz bedroht und trotzdem das Gefühl haben, sie sind auf dem richtigen Weg, weil alle anderen ja auch mitlaufen. Greta Thunberg hat diese Illusion zerschlagen“.
Derzeit befindet sich Thunberg in den USA, wo sie vergangene Woche unter anderem vor dem US-Kongress, bei einer Protestkundgebung in New York und auf dem UNO-Jugendgipfel sprach. Diese Woche richtete sie auch Appelle an die Spitzenvertreter der Vereinten Nationen beim UNO-Gipfel. Das Video ihrer emotionsgeladenen Rede ging auf sozialen Medien teilweise viral.
„Wie könnt ihr es wagen! Mit euren leeren Worten habt ihr meine Träume und meine Kindheit gestohlen“, beschwerte sie sich am Donnerstag über die Politiker dieser Welt. Wir stünden am Beginn einer „massenhaften Auslöschung“. Und alles, wovon die Politiker reden würden, sei ihr Geld, seien ihre Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. „Wie könnt ihr es wagen!“, wiederholte sie.
Snowden soll Video-Statement abgeben
Neben Thunberg werden auch der Amazonas-Aktivist Davi Kopenawa und die von ihm geleitete Hutukara-Vereinigung der Yanonami, die westsaharische Menschenrechtlerin Aminatou Haidar sowie die chinesische Anwältin für Frauenrechte, Guo Jianmei, mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Für internationale Kontroversen sorgten die Verleihungen des Preises an den US-Whistleblower Edward Snowden im Jahr 2014 und an die regierungskritische türkische Tageszeitung Cumhuriyet und deren Redakteure im Jahr 2015. Für die diesjährige Verleihung, die anlässlich des 40-Jahre-Jubiläums auch der allgemeinen Bevölkerung offen stehen wird, soll Snowden per Videoschaltung ein Statement abgeben.