Hakenkreuz geritzt: Iraner täuscht „Nazi-Überfall“ vor

Der Iraner gab zu, sich selbst ein Hakenkreuz in die Haut geritzt zu haben, um Aufmerksamkeit zu erregen.
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Hakenkreuz geritzt: Iraner täuscht „Nazi-Überfall“ vor

Messer

© CC0

Der Iraner gab zu, sich selbst ein Hakenkreuz in die Haut geritzt zu haben, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Bielefeld. – Der vermeintliche Vorfall erregte vergangene Woche große Aufregung: Am 11. November sollen mehrere Neonazis einen 19-jährigen Iraner beim Joggen überfallen und verletzt haben. Gegenüber der Polizei behauptete der Iraner, die Täter hätten ihm mit einem Messer sogar ein Hakenkreuz in die Haut geritzt. Er veröffentlichte die Geschichte auf Facebook und die linke Szene rief für Samstag zu einer Demonstration gegen rassistische Gewalt auf.

Iraner wollte Aufmerksamkeit

Doch am Freitag kam die Wende: Der junge Iraner ging abends erneut zur Polizei und räumte ein, dass er den Überfall nur erfunden und sich die Verletzungen mit dem Messer selbst zugefügt habe. Als Grund für die Vortäuschung gab er an, er habe sich verletzt, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Eine Rechtsmedizinerin, die den Iraner untersuchte, kam ebenfalls zu dem Schluss, dass die Wunden nicht mit den Schilderungen des angeblichen Opfers zum Tathergang zusammenpassten.

Gegen den 19-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingeleitet, teilte die Polizei in einer Aussendung mit. Zwar liefen die Ermittlungen im Hintergrund weiter, erklärte ein Sprecher, aber den Aussagen werde eine große Glaubwürdigkeit beigemessen. Für die endgültige Bewertung des Falls sei die Staatsanwaltschaft zuständig.

Der Iraner hatte bereits im Januar einen ähnlichen Fall zur Anzeige gebracht. Doch ein Tatverdächtiger konnte damals nicht ermittelt werden.

Demonstration fand statt

Laut Bericht des Westfalen Blatts heißt es aus dem Umfeld des Iraners, dass er psychische Probleme haben und sich in Behandlung befinden soll. Bereits in der Vergangen soll sich der 19-Jährige selbst verletzt haben.

Die angekündigte Demonstration der linken Szene fand übrigens trotzdem statt. „Es ging bei der Demonstration/ Kundgebung nicht nur um diesen konkreten Fall, sondern um alle Fälle von rassistischer Gewalt und Rassismus als strukturellem Problem unserer Gesellschaft!“, teilte „Rise up for Justice in Bielefeld“ auf Facebook mit.

Über den Autor
Stefan Juritz

Stefan Juritz

Stefan Juritz wurde 1988 in Kärnten geboren und lebt in der Steiermark. In Graz studierte er Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität. Seit 2022 ist er FREILICH-Chefredakteur.

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