Herbert Fritz aus Taliban-Haft entlassen und zurück in Österreich
Die Bundesregierung hat unter Vermittlung Katars die Freilassung des 84-Jährigen aus afghanischer Haft erreicht. Nach neun Monaten Haft ist er wieder frei.
Wien. – Der österreichische Autor und Nahostexperte Herbert Fritz war mehrere Monate in Kabul inhaftiert. Erst kürzlich wurde er freigelassen und ist nun nach Österreich zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft wurde er unter anderem vom FPÖ-Nationalratsabgeordneten Martin Graf empfangen. Graf hatte sich in den vergangenen Monaten intensiv für die Freilassung von Herbert Fritz eingesetzt.
Fritz will nicht mehr nach Afghanistan reisen
„Es war ehrlicherweise eine Blamage für beide Seiten. Einerseits für mich, weil ich immer betont habe, wie sicher Afghanistan ist und andererseits weil sie einen österreichischen Oppositionellen verhaftet haben – obwohl sie eigentlich mit der Bundesregierung in Kontakt treten wollten“, sagte der Mann der Kronen Zeitung. Die Haftbedingungen seien „in Ordnung“ gewesen, er habe keinen Hunger leiden müssen. „Psychisch war es aber grenzwertig. Andauernd wurde ich hingehalten und mir mehrmals die Freilassung versprochen.“
In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera erklärte Fritz vor seiner Heimkehr, seine Verhaftung sei Pech gewesen und er wolle Afghanistan wieder besuchen. Gegenüber der Kronen Zeitung erklärte er jedoch später, dass er das Land „zum Wohle seiner Familie“ nicht mehr besuchen werde. In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem Medium unzensuriert, das bei seiner Ankunft am Flughafen Wien Schwechat anwesend war, sagte der 84-Jährige, er sei froh, wieder bei seiner Familie zu sein. Er dankte allen, die sich für seine Freilassung eingesetzt haben. Er habe die Hoffnung auf seine Freilassung nie aufgegeben, berichtet unzensuriert.