Immer weniger Studenten für Lehramt an deutschen Hochschulen gemeldet

Die Attraktivität des Lehrerberufs ist offenbar auf dem Rückzug: Die Zahl der Studienanfänger in Lehramtsstudiengängen sinkt dramatisch.

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Immer weniger Studenten für Lehramt an deutschen Hochschulen gemeldet

Hörsaal RWTH Aachen

© Nima j72, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Wiesbaden. - Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Studienanfänger in den Lehramtsstudiengängen erstmals seit dem Studienjahr 2015/2016 wieder gesunken. Und das nicht zu knapp: Im Studienjahr 2021/2022 begannen knapp 32.300 junge Menschen ein Lehramtsstudium, das waren fast ein Siebtel (13,7 Prozent) weniger als im Studienjahr 2020/2021. Der Rückgang fiel damit deutlich stärker aus als der demografisch und durch die Pandemie bedingte Rückgang der Studienanfänger in allen Studiengängen, die nur um 3,7 Prozent zurückgingen.

Lage könnte sich dramatisch verändern

Im Schuljahr 2021/2022 werden rund 709.000 Lehrer an allgemeinbildenden Schulen tätig sein. 40,6 Prozent von ihnen arbeiten in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, erreichte die Teilzeitquote damit den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Besonders häufig reduzieren Frauen ihre Arbeitszeit: Bei den Lehrerinnen lag die Teilzeitquote mit 48,2 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei den Lehrern, von denen 20,1 Prozent teilzeitbeschäftigt waren. Besonders in den mitteldeutschen Bundesländern war der Anteil älterer Lehrkräfte hoch. In Sachsen-Anhalt waren es 60,8 Prozent, in Thüringen 57 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern waren es 55,9 Prozent und in Sachsen 52,2 Prozent. Besonders hoch war der Anteil jüngerer Lehrkräfte unter 35 Jahren im Saarland (25,6 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (23,1 Prozent) und Bremen (22,4 Prozent).

Die schlechte Lage des deutschen Schulsystems könnte sich in den kommenden Jahren dramatisch verändern. Schon jetzt sind die staatlichen Bildungseinrichtungen kaum noch in der Lage, eine umfassende Bildung der Jüngsten zu gewährleisten. Eigeninitiativen von Eltern, aber auch wachsende Einrichtungen freier Träger könnten daher das staatliche Bildungsmonopol erschüttern, um den Kindern und Jugendlichen vor allem in Mitteldeutschland eine angemessene Bildung zukommen zu lassen.

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