‚Inside IB‘: Reportage entlarvt einseitige Berichterstattung über Identitäre

In der Reportage erklärte der ehemalige Chefredakteur der Presse, dass er den Extremismusvorwurf gegen die Identitäre Bewegung nicht teile.
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‚Inside IB‘: Reportage entlarvt einseitige Berichterstattung über Identitäre

Screenshot: Bildzitat Reportage „Inside IB“ viaYouTube [@07:34]

In der Reportage erklärte der ehemalige Chefredakteur der Presse, dass er den Extremismusvorwurf gegen die Identitäre Bewegung nicht teile.

Wien /Berlin/Halle (Saale). Vor kurzem hat die Junge Freiheit (JF) eine Reportage unter dem Titel „Inside IB: Jetzt sprechen die Identitären“ veröffentlicht, in der nicht nur die Identitäre Bewegung (IB), sondern auch die gerade aktuelle Fridays for Future Bewegung, die „in Medien und Politik gefeiert wird“, thematisiert wird. In der Reportage will man der Frage nachgehen, ob die Stereotype zur IB stimmen, die „in Leitmedien in Dauerschleife“ laufen.

Journalist widerspricht Extremismusvorwürfen

Dazu reisten Reporter der JF nach Berlin, Halle/Saale und Wien und sprachen dort mit mehreren Aktivisten. Über die IB sprachen sie aber auch mit dem ehemaligen Chefredakteur der Presse und Wiener Zeitung, Andreas Unterberger.

Im Gespräch erklärte Unterberger, dass er den Extremismusvorwurf gegen die IB nicht teile: „Nein, weil ‚extrem‘ wird leider extrem unscharf verwendet. Dieses Wort ‚extrem‘ ist für mich alles, was irgendwie mit Gewalt zu tun hat, was irgendwie ein Sturz, Umsturz der Verfassung bedeutet“. Er selber habe bisher nichts in diese Richtung wahrgenommen und es habe auch kein einziges österreichisches Gericht wahrgenommen.

Aktionismus der IB wie bei Greenpeace

Unterberger führt diese Einstufung deshalb auf die Ausrichtung maßgeblicher Akteure zurück: „Es ist einzig im Verfassungsschutzbericht, wo eine sehr weit linksstehende Referentin für den Extremismusteil verantwortlich ist, dieses Wort (rechtsextrem, Anm. der Redaktion) verwendet worden und kann seither von allen verwendet werden“.

Unterberger verurteile aber den Aktionismus, „den die Identitären an den Tag legen“. Gleichzeitig sei deser aber „haargenau dasselbe, ja wahrscheinlich sogar eine Imitation von Dingen, die vor allem Greenpeace und ähnliche, sehr grünlastige Vereine machen. Und da gibt es eine enorme Heuchelei in der Öffentlichkeit.“ Diese würden nämlich nicht als „extremistische“ bezeichnet, sondern vielmehr „zur Ehre der Altäre“ erhoben.

Großer Austausch vs. Große Klimakatastrophe

Der Chefredakteur der Jungen Freiheit, Dieter Stein, vergleicht in der Reportage die Berichterstattung und den allgemeinen Umgang mit linken Protestaktionen mit Aktionen der Identitären Bewegung und sieht dort klare Unstimmigkeiten.

„Es ist immer wieder interessant zu sehen, wenn politische Aktionen von links kommen, was dort alles gesellschaftlich akzeptiert wird. Ob es jetzt diese Schulschwänzereien aktuell im Zusammenhang mit dem Klimaschutz betrifft, oder eben ziviler Ungehorsam bei Demonstrationen, ob sogar Schlepperaktionen von illegalen Einwanderern, das gilt dann als legitimer Protest, während hier eine Gruppe wie die IB, die strikt gewaltfrei vorgeht, dann ist das sofort eine extremistische Organisation. Da stimmen die Kategorien nicht.“

Dieter Stein, Chefredakteur Junge Freiheit

„Eine existenzielle Frage“

In der Reportage werden die Aktivisten nach dem Warum für ihren Aktivismus gefragt, wobei laut der JF als Grund stets der Große Austausch genannt wurde. Für einen der Aktivisten waren es anfangs grundsätzliche Überlegungen, die ihn zur Bewegung führten.

Mit dem Umzug nach Wien habe er aber sehr schnell gemerkt, dass vieles im Argen liege. Er selbst komme vom Land, aus Oberösterreich, „wo die Welt zum Teil noch in Ordnung ist“. Man merke aber, wie sich auch in Oberösterreich Städte verändere, die Überfremdung zunehme und der Große Austausch, so wie ihn die IB anprangere, im vollen Gange sei.

IB-Aktivist: „Keine politische, sondern existenzielle Frage“

„Es ist keine politische Frage, sondern eine existenzielle Frage“, so ein Aktivist aus Halle. „Wenn die demografischen Entwicklungen so weitergehen wie jetzt, wird es uns als deutsches Volk aber auch als europäische Völkerfamilie in ein paar Generationen nicht mehr geben.“ Wenn man sich dieser Tatsache bewusst werde, erscheinen einem all die kleinen Probleme, die mit dem Aktivismus vielleicht aufkommen als eine Nichtigkeit, so der Aktivist.

IBÖ-Chef Sellner: „Fordern offene und freie Debatte“

Der Leiter der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) Martin Sellner erklärt in der Reportage, dass sie im Grunde eine offene und freie Debatte über Themen wie Remigration, Leitkultur und Hilfe vor Ort, Maßnahmen, die die IB schon seit längerem fordert, wollen.

Stein-Fazit: „Legitimes Bedürfnis nach Protestformen“

„Es gibt auf jeden Fall ein wirklich legitimes Bedürfnis nach Protestformen, die zum Teil die Parteien insbesondere nicht zu bieten haben. Und gerade junge Leute, die sich jetzt nicht auf Ortskreisverbänden mit Kommunalpolitik und Satzungsfragen herumschlagen wollen, sondern die einfach konkret politisch aktiv werden wollen, die finden das bei der Identitären Bewegung. Und der IB ist es auch gelungen, eben diesen Begriff ‚Identität‘ oder ‚identitär‘ stark im Diskurs zu verankern. Da haben sie eine enorme Öffentlichkeitswirkung erzielt“, so Dieter Stein abschließend.


Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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