Islamkritiker Stürzenberger zu Bewährungsstrafe verurteilt
Der Journalist und Islamkritiker Michael Stürzenberger spricht von einer „Schmierenkomödie“ und kündigt Berufung gegen das Urteil an.
München. – Das Amtsgericht München hat den Islamkritiker Michael Stürzenberger zu acht Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1.000 Euro verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Vier Fälle vor Gericht
Bei dem Sammeltermin am Dienstag wurden gleich vier Anklagepunkte verhandelt. Zum einen stand der 54-Jährige vor Gericht, weil er im Jahr 2018 bei seiner Berichterstattung über die grausame Ermordung zweier skandinavischer Urlauberinnen in Marokko das islamistische Enthauptungsvideo in einem Beitrag verlinkte. Die Richterin verurteilte ihn deshalb wegen „Gewaltdarstellung“.
Angeklagt war Stürzenberger weiters wegen „Volksverhetzung“. Laut Anklage habe der Islamkritiker während seiner mehrstündigen Reden bei zwei Kundgebungen in München in den Jahren 2015 und 2016 Muslime pauschal abgewertet. Nach Angaben Stürzenbergers dienten der Staatsanwaltschaft zwei Aussagen als Beweis, die laut Verteidigung aus dem Zusammenhang gerissen worden seien. Auch hier sprach die Richterin Stürzenberger in beiden Fällen schuldig.
Stürzenberger: „Schmierenkomödie“
Darüber hinaus wurde der Islamkritiker wegen „Verstoßes gegen das Kunsturheberrechtsgesetz“ und „Beleidigung“ verurteilt. Hintergrund ist die Aktion einer evangelischen Pfarrerin, die bei einer Pegida-Kundgebung in Nürnberg aus Protest die Kirchenglocken läuten ließ. Laut Anklage soll Stürzenberger die Pfarrerin in einem später erschienen Bericht auf dem Blog PI-News beleidigt und ein Foto von ihr veröffentlicht haben.
Die Verhandlung am Dienstag bezeichnete Stürzenberger in einem Beitrag auf PI-News als „Schmierenkomödie“ und kündigte Berufung gegen das Urteil an.
Solidarität von Höcke
Solidarität erhielt Stürzenberger unter anderem von Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke. „Die Bewährungsauflagen sind ein dreijähriger Maulkorb, durch den der besonders als Islamkritiker bekannt gewordene Journalist zum Schweigen gebracht werden soll“, so Höcke auf seiner Facebook-Seite.