Jeder dritte Bielefelder hat einen Migrationshintergrund
Die Stadt Bielefeld hat eine Studie in Auftrag gegeben, die statistisch erfassen sollte, wie viele Migranten in der Stadt leben. Ziel der Studie war es, die Debatte um Integration mit Fakten anzureichern.
Ostwestfalen. – Bielefeld ist bekannt für seinen hohen Migrationsanteil. Die Debatte um Probleme und den aktuellen Stand der Migration sollte mit Fakten angereichert werden. Daher hat die Stadt eine breit angelegte Studie in Auftrag gegeben.
Die Leiterin der Studie Nilgün Isfendiyar erklärte gegenüber der Neuen Westfälischen, sie wollen in der Studie „Trends und Entwicklungen aufzeigen“. „So ausführlich hat es das bisher in Bielefeld noch nicht gegeben.“ Diese mittlerweile fertige Studie erfasst, wie viele Menschen mit ausländischen Wurzeln in der Stadt leben. Erfasst wurde der Zeitraum von 2012 bis 2016.
Jeder zweite Jugendliche mit Migrationshintergrund
Ein erstes Ergebnis der Studie besagt, dass 36% der in Bielefeld lebenden Menschen ein Migrationshintergrund hat. Das ist jeder Dritte. Bei den Kindern und Jugendlichen ist jedoch noch eine erhebliche Steigerung zu erkennen. Dort sind es rund 50%. Das heißt, jeder zweite unter 18-jährige hat mittlerweile einen Migrationshintergrund.
Das Geschlechtsverhältnis ist hingegen ausgeglichen. Bei den Personen unter 30 Jahren gibt es nur sehr knapp mehr Männer (51 Prozent). Bei der Generation die älter als 65 Jahre ist, sind es 53,5 Prozent Frauen.
Klassisches Familienmodell dominiert
Überraschend ist an dem Ergebnis der Studie aber auch, dass Migranten im Vergleich zur autochthonen Bevölkerung in einem klassischen Familienmodell leben. Migranten leben in „Familien mit zwei Elternteilen und Kind(ern)“. Bei den gebürtigen Deutschen hingegen trifft das jedoch nur auf knapp jede vierte Person zu. Der größte Teil wohnt in Singelhaushalten. Interessant ist ferner, dass von den jungen Migranten im Jahr 2016 nur 18% das Abitur absolvierten.