Journalisten bereichern sich mit fragwürdiger Taktik am Berliner Wohnungsmarkt

Mehreren Mitarbeitern linker Tageszeitungen wird vorgeworfen, sich an der prekären Wohnungssituation in Berlin bereichert zu haben.

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Journalisten bereichern sich mit fragwürdiger Taktik am Berliner Wohnungsmarkt

Brigitte Fehrle

© Heinrich Böll Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Berlin. - Wie ein aktueller Bericht des Spiegels offenbart, verdienten linke Journalisten über Jahrzehnte am Wohnungsmangel im Berliner Szenestadtteil Kreuzberg mit. Sie kauften in den 90er-Jahren ein baufälliges Gebäude im Stadtteil und kassierten dafür über 3,4 Millionen Mark hohe Fördergelder vom Staat. Einzige Bedingung: Sie müssten das Haus selbst beziehen und dürften nicht vermieten. Doch die Journalisten setzten sich für die Bestimmung über das Gebäude der Oranienstraße 169 hinweg, wodurch ein jahrzehntelanger Mietbetrug begann.

Mieterpressung, Auszeichnungen und Doppelmoral

Eine der Köpfe hinter dem Betrug ist Brigitte Fehrle. Sie gilt als „meinungsstarke politische Journalistin“ und war zwischenzeitlich auch Chefredakteurin der Berliner Zeitung. Fehrle war Teil der sogenannten „Relotius-Kommission“, die die Affäre rund um die Lügengeschichten des Claas Relotius beim Spiegel aufdecken sollte. Doch sie führte ein Doppelleben. Nach Angaben der Mieter war sie Teil des Verbrecherrings, der über Jahre und Jahrzehnte hinweg Mietern nur mündliche Mietverträge gegeben, ungerechtfertigte „Mietaufschläge“ kassiert und immer wieder staatliche Fördergelder abgezweigt habe.

Fehrle bekam 2022 die Hedwig-Dohm-Urkunde des Journalistenbundes. Diese zeichnet sie als „unbestechliche Journalistin“ aus, doch die war scheinbar nur eine Maske. Über Jahre hinweg kritisierte sie etwa die „Mitnahmementalität“ bei Immobilienförderungen und die Immoralität des rot-rot-grünen Berliner Senats im Umgang mit Wohnraum. Die eigene schwerstkriminelle Masche Fehrles wurde im Sommer 2022 enthüllt. Nach Ablauf der Sperrfrist sollte das Haus der Oranienstraße 169 für schätzungsweise zwölf Millionen Euro verkauft werden. Nach Spiegel-Berichten entspräche dies einem zwanzigfachen Gewinn für die Journalistin und ihre Komplizen. Das „skrupellose Ausschöpfen“ von Fördergeldern, Mietern und Immobilienpreisen, die Fehrle nachweislich als Journalistin anprangerte, scheint diese aus erster Hand zu kennen und selbst zu praktizieren.

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