Luxusautos und Villa trotz Hartz-IV: Verfahren gegen Clanmitglieder
Leverkusen. – Mehr als 209.000 Euro Hartz-IV-Zuwendungen sollen Mitglieder des Al Zein-Clans aus Leverkusen von 2015 bis Ende 2020 zu Unrecht kassiert haben. Das werfen ihnen Polizei und Staatsanwaltschaft vor.
Erst im vergangenen Juli kam es zu seiner großen Razzia gegen die Clanmitglieder. Auch der erstgeborene Sohn Sehmus Al Zein soll das Jobcenter um 118.000 Euro betrogen haben. Nicht der einzige Sohn mit der gleichen Masche: Auch der drittälteste Sohn, Mohamed Al Zein, soll zu Unrecht Sozialhilfe bezogen haben. Besonders bekannt: Zwischendurch nahm er zum Schein einen Job an, um die Leverkusener Villa, in dem die Familie später wohnte, zu kaufen. Die Finanzierung erfolgte zum Teil über ein Baufinanzierungsdarlehen. Die Villa vermietete er dann offiziell an seine Familie, deren Miete durch das Jobcenter übernommen werden. Die Miete wiederum deckte 90 Prozent der Raten des Darlehens – somit finanzierte der Steuerzahler indirekt den Kauf der Clanimmobilie. Da die Zuwendungen des Jobcenters nicht reichten, verdiente man sich laut Anklageschrift mit kriminellen Geschäften zusätzliches Geld, wobei es um Millionenbeträge gehen soll.
Mittels zahlreicher Mittelsmänner soll Geld gewaschen und für die Familie Luxusautos angekauft worden sein. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Familie allein im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro bewegt haben soll.