Mahnwache nach Mädchenmord in Steyr
Gestern versammelten sich knapp 30 Menschen in Steyr, um der getöteten 16-jährigen Michelle F. zu gedenken.
Steyr. Nach dem Mord an der 16-jährigen Michelle F. am vergangenen Wochenende fand gestern im Stadtteil Steyr Münichholz um 19 Uhr eine Mahnwache statt. Nach einer kurzen Ansprache folgte eine Schweigeminute. Viele der Teilnehmer brachten Kerzen und Blumen mit, die sie später niederlegten. Insgesamt nahmen knapp 30 Menschen an der Mahnwache teil, darunter Bürger aus Steyr und auch einige Aktivisten der Identitären Bewegung. „Es haben sich dann relativ spontan noch einige Leute aus Steyr angeschlossen“, so einer der Teilnehmer. „Der Mord an der 16-Jährigen bewegt die Leute in Steyr sehr, es wird in den nächsten Tagen noch eine weitere Mahnwache geben.“
Tatverdächtiger stellt sich
Nachdem der 17-jährige Saber A. europaweit zur Fahnung ausgeschrieben wurde, stellte sich der Tatverdächtige gestern selbst . Am Bahnhof Wien-Floridsdorf tätigte er um die Mittagszeit den Notruf und ließ sich von den Beamten widerstandslos festnehmen (Die Tagesstimme berichtete). Noch am selben Tag kam es zur ersten Einvernahme des dringend tatverdächtigen Afghanen. Saber A. zeigte während der Einvernahme aber offenbar keinerlei Reue. Er erklärte den Beamten, dass er eben im Streit zugestochen habe. Dem Verdächtigen drohen im Falle einer Verurteilung nach dem Jugendstrafrecht maximal 15 Jahre Haft. Dem jugendlichen Afghane, der bereits vor seiner Flucht nach Österreich einen Menschen getötet haben soll, könnte nun der subsidiäre Schutz aberkannt werden. Das Verfahren läuft bereits. Dieser sogenannte subsidiäre Schutz wurde allein 2018 schon 3600 Personen gewährt.
Problem mit Zuwanderern aus Afghanistan
Auch die Landespolitik äußerte sich zu diesem Fall. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und der freiheitliche Klubobmann Herwig Mahr möchten das Thema beim Landessicherheitsrat am kommenden Montag thematisieren. „Wir haben offensichtlich ein Problem mit jungen Zuwanderern aus Afghanistan“, so Stelzer. Man dürfe nichts schönreden oder die Augen verschließen. Diesen Fehler habe man schon vor Jahren bei der „Problemgruppe“ der Tschetschenen gemacht. Das dürfe sich nicht wiederholen. Asylwerber, die permanent gegen Recht und Gesetz verstoßen, müsste man konsequent verfolgen und abschieben. Es brauche außerdem schnellere Asylverfahren.
FPÖ-Klubomann Herwig Mahr fordert indes schärfere Integrationsmaßnahmen: „Jeder Migrant, der straffällig wird, hat sein Aufenthaltsrecht verwirkt.“ Delikte mit Hieb- und Stichwaffen hätten stark zugenommen. Führende Tatverdächtige waren 2017 laut Statistik Afghanen. „Es war daher richtig, das Waffenverbot, insbesondere für Flüchtlinge, zu verschärfen“, so Mahr.