Missbrauch von Kindern nimmt in Österreich zu
Mit der Anklage gegen den Schauspieler Florian Teichtmeister ist die digitale Form des sexuellen Kindesmissbrauchs in den Fokus gerückt.
Wien. - In Österreich wurden letztes Jahr 2.000 Fälle von Kindesmissbrauch zur Anzeige gebracht. Auch wenn die Dunkelziffer höher sein dürfte, handelt es sich bei den verzeichneten Fällen bereits um einen rasanten Anstieg. Vor zehn Jahren lag die Anzahl der Anzeigen wegen Kindesmissbrauch im Vergleich zum letzten Jahr bei „nur“ 600.
Fall Teichtmeister heizt die Debatte wieder an
Nachdem sich der bekannte Schauspieler Florian Teichtmeister unlängst zum Vorwurf, im Besitz von Kinderpornographie zu sein, schuldig bekannte, wird das Thema Kindesmissbrauch kontrovers diskutiert. Vor allem die Rolle des grünen Kulturministeriums und des Burgtheaters im Fall Teichtmeister, die bereits seit über einem Jahr von den Gerüchten wussten, rückt stark in den Vordergrund der medialen Debatte.
Von Experten heißt es, der Anstieg der Fälle hänge damit zusammen, dass der Zugang zu kinderpornographischen Inhalten immer leichter werde. Doch selbst wenn sich die Täter lediglich „online“ an Kindern vergehen, stehen dahinter doch Kinder, die in der Realität Missbrauch erlebt haben.
Opferschutzorganisationen fordern Konsequenzen
Als allgemeine Opferhilfeeinrichtung vertritt auch der „Weiße Ring“ den Standpunkt, dass es „völlig egal“ sei, ob die Missbrauchsbilder in digitaler oder analoger Form konsumiert werden. „Das Delikt bleibt das gleiche, nur das Medium ist ein anderes. Auch das Anschauen dieser Bilder ist bereits ein Übergriff und Missbrauch der betroffenen Kinder“, so der Verein gegenüber orf.at.