München: 18-jähriger Islamist aus Salzburg als Täter identifiziert
Ein 18-jähriger Österreicher, der bereits wegen IS-Propaganda aufgefallen war, hat in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München um sich geschossen. Die Polizei tötete den Schützen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an.
München. – Nach der Schießerei unweit des israelischen Generalkonsulats und des NS-Dokumentationszentrums in München (FREILICH berichete) gibt es neue Erkenntnisse über den Tatverdächtigen. Wie der Spiegel berichtet, soll es sich bei dem Mann um einen 18-jährigen Österreicher handeln, der im Bundesland Salzburg lebte und den Sicherheitsbehörden bereits bekannt war.
Wie der Spiegel und der Standard übereinstimmend berichten, soll der Verdächtige bereits im vergangenen Jahr bei Ermittlungen wegen der Verbreitung von IS-Propaganda aufgefallen sein. Das Verfahren sei aber eingestellt worden. Die Nachrichtenplattform heute berichtete zudem, dass der Täter Emra heißen, 2006 geboren und bosnischer Herkunft sein soll. Nun sei er erneut ins Visier der Behörden geraten, als er am Donnerstagmorgen in der Münchner Innenstadt mit einem Repetiergewehr um sich schoss.
Polizei tötet Angreifer nach Schusswechsel
Die Tat ereignete sich in unmittelbarer Nähe des israelischen Generalkonsulats. Die Polizei reagierte sofort auf den Angriff und eröffnete das Feuer. Fünf Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten den Angreifer tödlich. Der Vorfall endete ohne Verletzte aufseiten der Polizei.
Bei der Tatwaffe soll es sich nach Informationen des Spiegel um eine Langwaffe mit Bajonett gehandelt haben. Warum der Mann gezielt in der Nähe des Konsulats und des NS-Dokumentationszentrums agierte, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Großaufgebot der Polizei im Einsatz
Die Polizei war unmittelbar nach den Schüssen mit einem Großaufgebot vor Ort. Neben zahlreichen Streifenwagen wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, das betroffene Gebiet zu meiden und errichteten Straßensperren. Inzwischen konnte Entwarnung gegeben werden: Für die Anwohner besteht keine akute Gefahr mehr.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls war das israelische Generalkonsulat wegen einer Gedenkfeier geschlossen. Am 5. September 1972 hatte ein palästinensisches Terrorkommando während der Olympischen Spiele in München die israelische Olympiamannschaft überfallen, was in einer blutigen Geiselnahme endete. Damals starben zwei israelische Athleten direkt, neun weitere wurden bei einem missglückten Befreiungsversuch getötet.
Die Hintergründe des aktuellen Vorfalls werden noch von den zuständigen Sicherheitsbehörden untersucht.