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Mutmaßliche Sex-Täter frei: Rechte Aktivisten besetzen Linzer Bahnhof

Vor etwas mehr als zwei Wochen erschütterte eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung am helllichten Tag in der Nähe des Linzer Bahnhofs die Republik. Nach Aussage eines Mädchens (16) soll dieses über eine Stunde lang von vier Migranten – drei Afghanen und einem Iraner, angeblich 14 und 15 Jahre alt – in einem Gebäude, das derzeit als Ukraine-Asyl dient, vergewaltigt worden sein; es gilt die Unschuldsvermutung. Vor wenigen Tagen wurden die Tatverdächtigen auf freien Fuß gesetzt, was nun für neuen Unmut sorgt.
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Mutmaßliche Sex-Täter frei: Rechte Aktivisten besetzen Linzer Bahnhof

Foto: (C) Widerstand in Bewegung

Vor etwas mehr als zwei Wochen erschütterte eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung am helllichten Tag in der Nähe des Linzer Bahnhofs die Republik. Nach Aussage eines Mädchens (16) soll dieses über eine Stunde lang von vier Migranten – drei Afghanen und einem Iraner, angeblich 14 und 15 Jahre alt – in einem Gebäude, das derzeit als Ukraine-Asyl dient, vergewaltigt worden sein; es gilt die Unschuldsvermutung. Vor wenigen Tagen wurden die Tatverdächtigen auf freien Fuß gesetzt, was nun für neuen Unmut sorgt.

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Linz. – Bis auf die Freiheitlichen, die eine härtere Gangart gegenüber straffälligen Migranten und ein Ende des Migrations-„Kuschelkurses“ forderten, hielt sich die Politik bislang mit Äußerungen zum Vorfall zurück. Die Causa bekam dann neuen Zündstoff, als die Untersuchungshaft gegen alle vier mutmaßlichen Sex-Täter aufgehoben wurde, obwohl diese weiter als tatverdächtig gelten. Gegen diesen Umstand protestierten nun rechte Aktivisten, indem sie das Dach des Hauptbahnhofs in Linz erklommen und ein Banner mit der Aufschrift „Vergewaltiger abschieben statt freilassen“ hissten.

Aktivisten kritisieren Freilassung scharf

Diese bezeichnen die einstweilige Freilassung der vier Migranten als „Skandal“. In einem Aktionsbericht auf dem Blog „Patrioten in Bewegung“ erklären sie ihre Motivation: „Schon seit längerem ist zu beobachten, wie ausländische Straftäter vom System und der Presse bevorzugt werden. So wurden beispielsweise weder zensierte Fotos noch Vornamen der Täter veröffentlicht.“

Dass die Verdächtigen – zwei wollen einvernehmlichen Beischlaf mit dem Mädchen gepflegt haben, ein dritter zugesehen, der vierte im Bunde streitet jede Beteiligung ab – auf freien Fuß gesetzt wurden, sei aber der „Gipfel des Hohns“. Die Aktivisten verwiesen auf dem Umstand, dass mindestens drei der vier Beschuldigten einen aufrechten Asylstatus haben.

Protest gegen Migrantengewalt an Frauen

Sie fordern eine konsequente Abschiebepolitik, eine „umfassende Remigrationspolitik“ sowie eine Schließung der Außengrenzen. Gegenüber der Aktivistenzeitung „Heimatkurier“ äußerten sie ihr Bedauern, dass das Thema kaum im öffentlichen Bewusstsein sei. Corona und der Ukrainekrieg würden viele Menschen „offenbar mehr interessieren als die Tatsache, dass es mittlerweile Alltag ist, dass heimische Frauen vergewaltig werden.“ Das, so die Aktivisten, sei „etwas beschämend“.

Die Reaktion der Menschen, die sich an diesem Ostermontag in Bahnhofsnähe befanden, auf die Aktion sei indes „durchwegs positiv“ gewesen, einige Personen hätten sogar zustimmend applaudiert. Zu einer Aktion vor zwei Wochen, bei denen unbekannte Aktivisten am Bahnhofsgelände Fake-Schilder mit „Verhaltensregeln für Frauen“ im ÖBB-Look anbrachten, um gegen „offene Grenzen, Überfremdung und Islamisierung“ zu protestieren, bekannten sich die Aktivisten nicht, hießen sie aber ausdrücklich gut.

Mediales Entsetzen über Banner-Aktion

Im Nachlauf der Aktion wunderten sich Teile der Öffentlichkeit, wie die Aktivisten überhaupt auf das Dach des Bahnhofsgebäudes kamen. Während sich die „OÖN“ über eine „unerlaubte Protestaktion“ echauffierte und in ihrem kurzen Artikel hauptsächlich über einen offenkundigen Tippfehler auf vom Dach abgeworfenen Flugblättern amüsierte, sprach die „Heute“ von „Querulanten“ und „Unruhestiftern“, welche für die Aktion verantwortlich seien.

Gar keine Ruhe ließ die Aktion indes „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk. Er wunderte sich, wie die rechten Aktivisten überhaupt aufs Dach kamen und sah einen Fehler bei den Wachleuten. Diese Empörung stieß sogar in der eigenen Blase nicht durchwegs auf Verständnis. Ein Tierschutzaktivist erinnerte an ähnliche Aktionen von Umwelt- und Tierschutz-NGOs und befand: „In einer offenen Demokratie ist nicht alles rund um die Uhr perfekt überwacht.“

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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