Nach Aufregung um antideutschen Tweet: Deutsche Welle rudert zurück

Zwei Tage nach einem umstrittenen Tweet entschuldigte sich der staatliche Rundfunksender Deutsche Welle (DW) für dessen Inhalt.
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Nach Aufregung um antideutschen Tweet: Deutsche Welle rudert zurück

DW-Chefredakteurin Ines Pohl distanzierte sich am Dienstag vom umstrittenen Tweet der DW-Sportredaktion. Bild Ines Pohl (2013): Stephan Röhl / Heinrich-Böll Stiftung via Flickr [CC BY-SA 2.0] (Bild zugeschnitten) / Screenshot: Twitter / Collage: Die Tagesstimme.

Zwei Tage nach einem umstrittenen Tweet entschuldigte sich der staatliche Rundfunksender Deutsche Welle (DW) für dessen Inhalt.

Bonn/Berlin. Am Sonntag hatte die Sportredaktion des unter Rechtsaufsicht der Bundesregierung stehenden Senders einen verstörenden Tweet geteilt – und dafür einen Shitstorm geerntet. Diese bezeichnete ein Spruchband von Werder Bremen-Fans unter anderem mit der Zeile „Deutschland, du mieses Stück Scheiße!“ darin als „wichtiges und richtige Aktion“ und „starkes Zeichen gegen rechts“ – Die Tagesstimme berichtete.

Protestaktion „nicht im Einklang mit DW-Werten“

Nun dürfte dem gemäß gesetzlichem Auftrag auch für die Vermittlung der bundesdeutschen Kulturpolitik im Ausland zuständige Sender die Sache etwas zu heiß geworden sein. Auf Twitter entschuldigte sich die Sportredaktion am Dienstag. Die dargestellte Choreographie stünde „nicht im Einklang mit den Werten der DW“:

DW-Chefredakteurin kündigt Konsequenzen an

Damit bezog man sich wohl auch auf die  Stellungnahme  der Deutsche Welle-Chefredakteurin Ines Pohl (früher: taz) zur Causa. Diese hielt fest:  Weder die enthaltenen diffamierenden Urteile über Deutschland noch die beigefügte Überschrift repräsentierten die „redaktionellen Werte“ des Senders. Man nehme die kritisierenden Kommentare von Nutzern „sehr ernst“.

Es handle sich dabei jedenfalls um den „Fehltritt eines einzelnen Redakteurs“, man bitte um Entschuldigung. Man wolle intern die „entsprechenden Konsequenzen ziehen“. Den ursprünglichen Tweet habe man unterdessen gelöscht.


Weiterlesen: 

Staatsfunk lobt Spruchband: „Deutschland, du mieses Stück Scheiße!“ (17.9.2018)

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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