Nach jahrelangem Tauziehen: Trümmerfrauen-Denkmal in Wien enthüllt
Nach jahrelangem Tauziehen wurde am Montag in Wien-Innere Stadt ein Denkmal zu Ehren jener Frauen aufgestellt, welche nach dem Krieg beim Wiederaufbau halfen.
Wien. Bereits 1986 lancierte die FPÖ erstmals einen Antrag im Wiener Landtag, die sogenannten „Trümmerfrauen“ mittels Denkmal zu würdigen. 32 Jahre später kam es auf einem Privatgrund zur Enthüllung – bei gleichzeitig großer Skepsis der Stadt Wien. Maßgeblich für den nunmehr erfolgreichen Vorstoß zur Errichtung war das Cajetan-Felder-Institut, welches den Freiheitlichen nahestehen soll.
Kritik von Stadt Wien und DÖW
Auch diesmal gab es einige Hürden zu überwinden. Nachdem sich die Stadt Wien zuletzt gegen die Errichtung eines Denkmals in der Nähe des Hauptbahnhofs aussprach, drohte das Projekt endgültig zu scheitern. Auch, weil sich die Stadt weiterhin weigert, das Denkmal in Obhut zu nehmen. Der Ansicht der Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler zufolge gibt es nämlich auch historische Einwände gegen das Denkmal. So seien teilweise ehemalige Nationalsozialistinnen zum Wiederaufbau zwangsverpflichtet worden.
Indem man diesen nun quasi ein Denkmal setze, werfe man einen Schatten auf die Erinnerung jener Frauen, welche das Dritte Reich nicht überlebten. Man spricht sich, so das Büro der Stadträtin, vielmehr für einen „historisch korrekten Blick“ auf den „Mythos Trümmerfrauen“ aus. Die ehemalige Leiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW), Brigitte Bailer, zweifelte überhaupt an jedweder „großartiger Leistung“ der Trümmerfrauen.
Strache: „Endlich ein würdiges Denkmal“
Kein Verständnis für diese Sichtweise hat man indes bei den Freiheitlichen. Einem Artikel der Presse zufolge, kann Vizekanzler Heinz-Christian Strache die Aufregung „schwer nachvollziehen“. Er verwies auf zahlreiche Ehrungen im deutschsprachigen Raum und hob erneut die Leistung der Frauen hervor. Diese hätten „buchstäblich mit bloßen Händen“ die Trümmer und den Schutt beiseite geräumt.
Auf Facebook fügte er hinzu, dass es ihm eine „Freude und Ehre“ sei, dass nun „endlich“ ein Denkmal deren Leistungen würdige. Gleichzeitig, so Strache, sei es „traurig und beschämend“, dass die rot-grüne Wiener Stadtregierung auch heutzutage versuche, das „würdige Denkmal […] zu torpedieren“. Diese habe dieses zuvor bereits „jahrzehntelang verhindert“.