Nach Kritik: Caritas will sich nicht aus Politik heraushalten
Die Caritas wehrt sich gegen die von der Regierung geplanten Kürzungen im Sozial- und Integrationsbereich. Dafür erntete sie sogar von der katholischen Kirche selbst Kritik. Im Ö1-Interview betont Caritas-Präsident Michael Landau nun einmal mehr, dass die Hilfsorganisation weiterhin politisch ihre Stimme erheben werde.
Die Caritas-Landesdirektoren hatten Anfang des Monats in einer gemeinsamen Erklärung Kritik an den Sparmaßnahmen der Bundesregierung geübt. Darin warnten sie vor einer Demontage des Sozialstaates und bezeichneten die Pläne als gesellschaftlich gefährlich. Kritik gab es dafür sogar aus der katholischen Kirche selbst.
„Hände falten, Goschen halten“
Es gebe Menschen, die eine Kirche wollen, die „Hände falten, Goschen halten“ als Programm hat, erklärt Landau dazu im Ö1-Interview Im Journal zu Gast. Das habe die Caritas allerdings noch nie befolgt. Der Caritas-Chef mahnt, die Bundesregierung solle ihre Kürzungen zurücknehmen, insbesondere die mögliche Abschaffung der Notstandshilfe. Diese führen in die falsche Richtung, so Landau.
Unstimmigkeiten zwischen Kirche und Caritas
Wie aus einem Bericht des Wochenmagazins News hervorgeht, bestehen momentan durchaus Unstimmigkeiten zwischen Kirche und Caritas. Demnach heißt es aus kircheninternen Kreisen, die Caritas zeige parteipolitisch „zu viel Schlagseite nach links, statt in der Mitte zu bleiben“. Beispielsweise fürchteten konservative Kreise das Andocken ehemaliger Grüner bei der Caritas. Zuletzt übernahm etwa die ehemalige grüne Abgeordnete Judith Schwentner ein neu geschaffenes Kompetenzzentrum für Kinder und Jugendliche bei der Hilfsorganisation.
Bei der Caritas hingegen will man laut Bericht von möglichen Verstimmungen seitens der Kirche bisher nichts bemerkt haben. Man freue sich darüber, dass Schwentner da sei. Den Vorwurf einer parteipolitischen Schlagseite könne man nicht nachvollziehen.