Nach Leonie-Gedenken: Blumen-Entsorgung sorgt für Empörung

Am Sonntag fanden sich hunderte Teilnehmer zu einem Autokorso von Tulln nach Wien ein, um dem mutmaßlich brutal getöteten Mädchen (13) zu gedenken. Am frühen Nachmittag kam es in der Folge auch zu einer Blumen-Niederlegung, nur Stunden später waren diese aber verschwunden.
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Nach Leonie-Gedenken: Blumen-Entsorgung sorgt für Empörung

Bild: Screenshot Twitter.

Am Sonntag fanden sich hunderte Teilnehmer zu einem Autokorso von Tulln nach Wien ein, um dem mutmaßlich brutal getöteten Mädchen (13) zu gedenken. Am frühen Nachmittag kam es in der Folge auch zu einer Blumen-Niederlegung, nur Stunden später waren diese aber verschwunden.

Wien/Tulln. – Sogar Medien aus dem deutschsprachigen Ausland hatten über die rührende Anteilnahme der Bürger berichtet – das Schicksal des Teenagers lässt niemanden kalt. Vor zwei Wochen sollen bis zu vier teils amtsbekannte Afghanen (zwischen 16 und 23 Jahren) das Mädchen zu erst unter Drogen gesetzt, dann vergewaltigt und schließlich seinen Tod verschuldet haben. Seitdem folgte eine hitzige Debatte über die heimische Migrationspolitik.

Hunderte bei Autokorso für getötetes Mädchen

Denn erst vor wenigen Wochen hatte Grünen-Justizministerin Alma Zadic dafür plädiert, nur im absoluten Ausnahmefall nach Afghanistan abzuschieben. Bei der Forderung nach einem Stopp der Rückführungen handelt es sich um ein langjähriges Anliegen ihrer Partei. Mittlerweile haben sich nach dem brutalen Mädchenmord mutmaßlich in einem Wiener Gemeindebau die alten Trennlinien etwas verschoben, sogar für Caritas-Chef Michael Landau sind Abschiebungen ins asiatische Land mittlerweile kein Tabu mehr. Zumindest einer ist eigentlich ohnehin ausreisepflichtig.

Abseits der wohl notwendigen öffentlichen Debatte bleibt aber auch der Schock um das gewaltvolle Ableben eines jungen Mädchens. Entsprechend groß und breit war die Anteilnahme, Personen aus allen Lebenslagen und -realitäten beteiligten sich am Trauerzug. Dieser nahm in Tulln, der Heimatstadt von Leonie (13) ihren Ausgang – und endete im etwa 30 Kilometer entfernten Wien. An dessen Ende stand eine Blumenniederlegung nahe des Bundeskanzleramtes, die für etwa 14:30 Uhr anberaumt und auch durchgeführt wurde. Auch Polizisten solidarisierten sich – dafür blühen ihnen nun Ermittlungen.

Blumen für Leonie (13) nach einer Stunde weg

Nur etwas mehr als eine Stunde später waren die niedergelegten Blumen und Kerzen im Gedenken an das junge Mädchen wieder verschwunden. Dies berichtet zumindest Identitären-Chef Martin Sellner, der nach eigenen Angaben gegen 15:40 nachträglich selbst Blumen hinbringen wollte. In Anbetracht dessen, dass schon einige Tage zuvor mit Ausnahme der Freiheitlichen und einiger SPÖ-Abgeordneter die Mehrheit im Parlament eine Schweigeminute für das Mädchen boykottierte, schrieb der Aktivist und Vlogger in seinem Telegram-Kanal: „Wie oft wollen sie Leonie noch ins Grab hinterher spucken?“

Auch in Kommentarspalten von Medien, die über den Autokorso berichtet hatten, verärgerte die Kunde über die Entfernung der Blumen – und schnell gingen die Spekulationen über die Verantwortlichen los. Eine Zeugin will gesehen haben, wie Mitarbeiter der MA48 – der für „Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark“ zuständigen Magistratsabteilung – die Kerzen und Blumen weggeworfen hätten. Daraufhin mehrten sich in sozialen Medien die Aufrufe, sich bei der Stadt Wien über das mutmaßliche Vorgehen zu beschweren. Laut Wochenblick beruft sich die MA48 darauf, dass die Veranstalter eine „umgehende“ Entfernung angeblich mit der Polizei vereinbart hätten…

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Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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