Nach Messerattacke: Organisatorin wird von Linken diffamiert und sagt Mahnwache ab
Für heute waren zwei Veranstaltungen in Ravensburg angemeldet. Nun findet aber lediglich die Demonstration gegen die geplante, aber mittlerweile abgesagte „Mahnwache“ statt.
Ravensburg. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wurde die für heute Abend geplante „Mahnwache wegen der Messerstecherei in Ravensburg“ abgesagt. Als Grund für die Absage nannte die Organisatorin Diffamierungen, denen sie von der „sogenannten Gegenseite“ ausgesetzt sei. Das Rathaus bestätigt die Absage der angemeldeten Aktion. Die Gegendemonstration, die für Montagabend geplant ist, findet dennoch statt.
Gefälschter Chatverlauf
Auf einer „linksextremen Seite“ soll ein gefälschter Chatverlauf veröffentlicht worden sein, wodurch die Organisatorin „in die rechtsextreme Ecke gedrängt“ wurde. Auf dem Blog von Allgäu rechtsaußen ist zu lesen, dass „Rechtsradikale“ die „Messerattacke eines jungen Afghanen in Ravensburg für rassistische Stimmungsmache instrumentalisieren“. In der Einladung der Veranstalterin in sozialen Netzwerken war darauf hingewiesen worden, dass keinerlei Hetze gedultet und kein Platz für politische Diskussionen geboten werden würde.
Gegendemo trotz abgesagter Mahnwache
Vom Bündnis für Bleiberecht Oberschwaben-Bodensee und Oberschwaben ist bunt wurde eine Gegendemonstration angemeldet, die um 18.30 Uhr am Marienplatz stattfinden soll. Laut den Organisatoren unterstütz auch Die Linke diese Veranstaltung. Die Veranstalter der Gegendemonstrationen sind der Meinung, dass mit der Mahnwache „eine schreckliche Tat instrumentalisiert werden soll“. Den Teilnehmern ginge es „nicht darum zu trauern, sondern ihrem Hass freien Lauf zu lassen“. Obwohl die Mahnwache heute nicht stattfindet, wollen die Organisatoren der Gegendemonstration trotzdem an der Kundgebung festhalten. Es sei außerdem nicht auszuschließen, dass die nun abgesagte Mahnwache von den Organisatoren verschoben werde.
Messerattacke in Ravensburg
Vor etwa zwei Wochen kam es in der schwäbischen Stadt Ravensburg zu einer Messerattacke, bei dem drei Personen verletzt wurden, eine davon lebensgefährlich (Die Tagesstimme berichtete). Bei dem Täter handelte es sich um einen 21-jährigen Asylwerber (in früheren Berichten war von einem 19-jährigen Täter ausgegangen worden) aus Afghanistan. Anstelle eines Haftbefehls wurde ein sogenannter Unterbringungsbefehl erlassen. Die Polizei teilte mit, dass der Asylwerber nach Einschätzung eines Gutachters an einer tiefgreifenden psychiatrischen Erkrankung leide.