Neue Ergebnisse: Kinder in Berlin sprechen immer schlechter Deutsch
Immer mehr Kinder in Berlin sprechen schlecht Deutsch. Das geht aus den Daten einer aktuellen Untersuchung hervor. Besonders betroffen sind Kinder nichtdeutscher Herkunft.
Berlin. – Die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung für das Schuljahr 2022/23 zeigen alarmierende Trends: Immer mehr Berliner Kinder im Alter von fünf Jahren sprechen immer schlechter Deutsch. Der Berliner Zeitung (B.Z.) liegen die vollständigen Daten des ersten Einschulungsjahrgangs nach der Corona-Pandemie vor. Die Kinder, die während der Pandemie ihre letzten beiden Kindergartenjahre in der Kita verbracht haben, weisen deutliche Sprachdefizite auf.
Vor der Einschulung muss jedes Kind schulärztlich untersucht werden. Bei dieser gesetzlich vorgeschriebenen, etwa einstündigen Untersuchung werden unter anderem die sprachlichen und motorischen Fähigkeiten überprüft, um den Entwicklungsstand der Kinder festzustellen.
Vor allem nichtdeutsche Kinder betroffen
Besonders betroffen sind Kinder nichtdeutscher Herkunft. Der Anteil dieser Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen (Wortschatz und Grammatik) hat laut Gesundheitsverwaltung deutlich zugenommen. Während 2019 noch 65,2 Prozent der Kinder nichtdeutscher Herkunft über gute Deutschkenntnisse verfügten, waren es drei Jahre später nur noch 58,6 Prozent. Der Anteil der Kinder, die sich kaum oder fehlerhaft auf Deutsch verständigen können, ist von 34,8 Prozent im Jahr 2019 auf 41,4 Prozent im Jahr 2022 gestiegen.
Insgesamt weisen 32,9 Prozent aller untersuchten Kinder Sprachdefizite auf, ein Anstieg gegenüber 30,1 Prozent im Jahr 2019. Im Schuljahr 2022/2023 wurden 37.502 Berliner Kinder mit einem Durchschnittsalter von fünf Jahren und elf Monaten erstmals getestet. Jungen und Mädchen waren fast gleich verteilt (51,3 Prozent Jungen und 48,7 Prozent Mädchen).
Die Untersuchung ergab auch, dass mehr als die Hälfte der Vorschulkinder einen Migrationshintergrund hat (52 Prozent). Rund 9,3 Prozent der Kinder wurden nicht in Deutschland geboren, ein Rückgang gegenüber 11,2 Prozent im Jahr 2019. In weniger als der Hälfte der Familien wird ausschließlich Deutsch gesprochen, während in vielen Haushalten zusätzlich eine Fremdsprache verwendet wird (39,6 Prozent). In mehr als jeder zehnten Familie wird überhaupt kein Deutsch gesprochen (11,7 Prozent).