Neue Höchstwerte: Gewalt und Kriminalität in Berlin stark gestiegen
Die Kriminalität in Berlin hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Vor allem die Zahl der Messerstechereien, der Intensivtäter und der antisemitischen Vorfälle ist stark gestiegen.
Berlin. – Der Einsatz von Schusswaffen hat im Jahr 2023 einen Höchststand erreicht. Insgesamt wurden 704 Fälle gemeldet, 44 mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Messerangriffe stieg von 2.600 im Jahr 2020 auf 3.482 im Jahr 2023. Die Polizei ermittelte 2.575 Tatverdächtige. Untersuchungen zeigen, dass das Mitführen von Messern in bestimmten Milieus verbreitet ist und zu einer Zunahme der Gewalt führt. Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklung muss die Polizei aufgrund von Sparmaßnahmen Einschnitte hinnehmen.
Zunahme von Gruppenvergewaltigungen
Wie aus den Zahlen weiter hervorgeht, wurden im Jahr 2023 111 Gruppenvergewaltigungen gemeldet, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 89 Fällen im Jahr 2022. Die Opfer waren überwiegend junge Frauen; die Tatorte waren vor allem Mehrfamilienhäuser und Parks. Die Polizei ermittelte 106 Tatverdächtige, darunter auch Minderjährige.
Gestiegen ist auch die Zahl der jugendlichen Intensivtäter. Laut der Antwort auf die Anfrage der AfD gab es 2023 mehr als 1.000 Tatverdächtige unter 21 Jahren, insgesamt 24.800. Besonders betroffen sind die Bezirke Neukölln, Mitte, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg.
Sparmaßnahmen bei der Polizei
Trotz steigender Kriminalität muss die Berliner Polizei aufgrund von Haushaltskürzungen sparen. Geplante Investitionen in Fahrzeuge, Bodycams, Digitalfunk und Videoüberwachung werden verschoben. Das sei ein „Gnadenstoß für die innere Sicherheit“, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, zur Berliner Tageszeitung. Die Sicherheitslage in Berlin bleibe angespannt, die Polizei kämpfe mit begrenzten Ressourcen gegen die steigende Kriminalität.