Neue Leitlinien: Klimafreundliche Medikamente gegen Atemwegserkrankungen
Eine neue Leitlinie mit dem Titel „Klimabewusste Verordnung von Inhalativa“ gibt klare Handlungsempfehlungen für Ärzte, Apotheker und Allergologen und fordert sie beispielsweise auf, ihre Patienten verstärkt über die Umweltauswirkungen der verwendeten Medikamente zu informieren.
Bei der Behandlung chronischer Atemwegserkrankungen soll künftig die Klimafreundlichkeit von Medikamenten berücksichtigt werden. Das berichtet das Online-Portal Apollo News unter Berufung auf eine neue Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Die Leitlinie mit dem Titel „Klimabewusste Verordnung von Inhalativa“ gibt klare Handlungsempfehlungen für Ärzte, Apotheker und Allergologen. Ziel ist eine möglichst klimafreundliche Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis. Insbesondere soll auf die Klimaschädlichkeit bestimmter Asthmasprays hingewiesen werden.
Klimafreundliche Behandlung im Fokus
Insbesondere Dosieraerosole stehen im Fokus. Diese enthalten Treibgase, die eine einfache Inhalation des Medikaments ermöglichen, gleichzeitig aber eine hohe Klimabelastung verursachen sollen. Dagegen seien Pulverinhalatoren klimafreundlicher, würden aber eine spezielle Inhalationstechnik erfordern. Die Leitlinie fordert Ärzte auf, ihre Patienten verstärkt über die Umweltauswirkungen der verwendeten Medikamente zu informieren und gegebenenfalls auf klimafreundlichere Alternativen umzustellen. Dabei sollen grafische Darstellungen helfen, die den ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Therapieoptionen verdeutlichen.
Besonders umstritten ist der Vorschlag, auch Kinder und Jugendliche in die Entscheidung einzubeziehen. Künftig sollen Eltern und Kinderärzte gemeinsam entscheiden, ob eine klimafreundlichere Therapieform zum Einsatz kommen soll, auch wenn diese möglicherweise aufwändiger ist.